Kitz statt München

„Viele wollen jetzt fix nach Tirol ziehen“

Tirol
06.02.2021 11:00

Drückt Corona auf die Immobilien-Preise? Experten verneinen und beobachten gerade in „Boom-Regionen“ wie Kitzbühel, dass Käufer ihren Hauptwohnsitz vermehrt in die Berge verlegen.

Wohnen außerhalb einer Großstadt gewinnt offenbar für Reiche weiter an Reiz. Die Region Kitzbühel bleibt dabei im Fokus. „Unsere Kunden verlegen vermehrt ihren Erstwohnsitz hierher“, registriert Florian Hofer, geschäftsführender Gesellschafter von Engel und Völkers, einer der großen Akteure auf dem Markt. Grund: Die Lockdowns hätten gezeigt, dass man eine Firma zeitweise auch von außerhalb managen könne – Stichwort Online-Konferenzen. Die Digitalisierung hält auch bei Immo-Geschäften Einzug: „Live-Video-Besichtigungen und virtuelle 360-Grad-Touren wurden in der Zeit der Reisebeschränkungen gut angenommen“, sagt Hofer.

Kitzbühel zieht die Nachbarorte mit
In Bestlagen in Kitzbühel seien für eine Eigentumswohnung Quadratmeterpreise von 25.000 Euro zu erzielen, im Schnitt 16.000 Euro. Aufgrund des begrenzten Angebots seien auch angrenzende Gemeinden wie Aurach, Jochberg, Kirchberg, Reith, Ellmau sowie St. Johann für Käufer interessant. Bei Engel und Völkers spricht man von fünf bis sechs Millionen Euro, die für exklusive Landhäuser mit Panoramablick zu erzielen seien. Internationale Käufer stammen oft aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz. Übersee-Käufer spielen kaum eine Rolle (Beschränkungen für Nicht-EU-Bürger).

Christian Neumayr, Immobilien-Treuhänder aus Kitzbühel und gerichtlich beeideter Sachverständiger, weiß von rund 140 bis 220 Kauftransaktionen in Kitzbühel pro Jahr, inklusive Nachbarorte seien es zwischen 500 und 900 Deals. Neumayr sieht preislich „keine negativen Auswirkungen“ durch Corona. „Es geht offenbar mit der fünfprozentigen Steigerung pro Jahr weiter.“ Die potente Klientel – oft aus dem Großraum München – sei weiterhin massiv auf der Suche.

Die Lebensqualität im Lockdown geschätzt
Auch laut Neumayrs Erfahrung besteht der Trend zum Erstwohnsitz: „Die Leute haben im Lockdown die Lebensqualität in den Bergen schätzen gelernt - und oftmals ist die Erkenntnis gereift, dass Arbeiten auch von Tirol aus möglich ist.“ Wenn die Entscheidung für einen Hauptwohnsitz falle, werden meist komplett ausgestattete Objekte gesucht - „fast bis inklusive der Zahnbürste“, schmunzelt Neumayr.

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