Aktuelle Umfrage

Opposition gestärkt, Druck auf Türkis-Grün steigt

Politik
04.02.2021 12:37

Die Pandemie-Disziplin der Österreicher sinkt, Tausende Menschen gehen seit Wochen auf die Straße, um gegen die Corona-Politik der türkis-grünen Regierung zu demonstrieren. Der Druck auf Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wächst. Das belegt nun auch eine aktuelle Umfrage: Erstmals sei die Zustimmung zur Corona-Politik der Regierung deutlich unter 50 Prozent gesunken, heißt es dort.

Die Umfrage, die das niederösterreichische Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) für das Nachrichtenmagazin „News“ durchgeführt hat, zeigt, dass nur noch sechs Prozent der Bevölkerung mit den Maßnahmen „sehr zufrieden“ und 37 Prozent „zufrieden“ sind. Umgekehrt sind 32 Prozent damit „weniger“ und 23 Prozent „gar nicht zufrieden“ - also zusammen bereits 55 Prozent. Am deutlichsten fällt die Ablehnung mit 80 Prozent bei FPÖ-Wählern aus. Aber auch 67 Prozent der SPÖ-Wähler können der aktuellen Corona-Politik wenig oder gar nichts abgewinnen.

„Wir können nicht mehr“
„Angesichts der Dauer der Maßnahmen, des permanenten Verschiebens von Entscheidungen, der fehlenden Planungssicherheit sowohl in den Familien - Stichwort Schule - als auch in den Unternehmen, der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des Zusperrens vieler Lebensbereiche, steigender Arbeitslosigkeit und der eingeschränkten Bewegungsfreiheit sagen viele: ,Wir können nicht mehr‘“, interpretiert IFDD-Chef Christoph Haselmayer die Umfrage.

Einen interessanten Wandel in der Wählergunst leitet das Institut ebenfalls aus seiner Umfrage ab, im Zuge derer 800 Personen über 16 Jahren befragt wurden: Während in den letzten Jahren die Große Koalition eher als „Stillstands-Koalition“ galt, wünschen sich offenbar immer mehr Menschen eine Regierungsbeteiligung der SPÖ. 44 Prozent der Österreicher sind dafür, 42 Prozent lehnen die SPÖ in einer Koalition auf Bundesebene ab, während die Grünen Stimmen verlieren. „Jetzt in der Krise wird sie in den Köpfen der Menschen eher als Stabilitätsfaktor wahrgenommen“, sagt Haselmayer.

31 Prozent der Befragten befürworten Kickl
Die FPÖ könnte man ebenfalls als Krisengewinnler sehen. Bei den Blauen findet offenbar vor allem Klubobmann Herbert Kickl zunehmend Anhänger. In der eigenen Partei, bei den Freiheitlichen, befürworten ihn sogar 80 Prozent. In der Gesamtbevölkerung sind es immerhin 31 Prozent und damit ungefähr das Wählerpotenzial, das die FPÖ bisher in stärksten Zeiten ausschöpfen konnte.

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