„Zu wenig Daten“

Pensionistenverband hat Bedenken gegen AstraZeneca

Coronavirus
31.01.2021 14:55

Der Pensionistenverband Österreichs (PVÖ) hat Bedenken gegen den Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca, der am Sonntagabend Gegenstand von Beratungen des Nationalen Impfgremiums ist. „Wie bekannt, gibt es keine belastbaren Daten bezüglich Wirkung und Verträglichkeit des AstraZeneca-Impfstoffs für Personen ab 65 Jahren“, hielt PVÖ-Präsident Peter Kostelka in einer Aussendung fest.

Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Entscheidung der „Ständigen Impfkommission“ in Deutschland, die sich lediglich auf eine Teilzulassung des AstraZeneca-Impfstoffes für Personen unter 65 Jahren verständigt hatte. In Italien liege die Altersgrenze für das Vakzin sogar bei 55 Jahren, gab Kostelka zu bedenken: „Ich appelliere an die Verantwortlichen in Österreich sorgsam zu prüfen, ob man die älteren Menschen in Österreich Risiken aussetzt, die in Deutschland und Italien der Generation 55- bzw. 65-plus bewusst nicht aufgebürdet werden.“

Der Präsident des PVÖ, Peter Kostelka (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Der Präsident des PVÖ, Peter Kostelka

Forderung nach alternativer Impfstrategie
Die eingeschränkte Einsetzbarkeit des AstraZeneca-Impfstoffes und die Lieferschwierigkeiten auch bei den beiden anderen Impfstoffen mache ein Einhalten des Zeitplans der ursprünglichen Impfstrategie unmöglich, bedauerte Kostelka. Er forderte daher von der Regierung die rasche Ausarbeitung einer alternativen Impfstrategie. Unumgänglich sei auch volle Transparenz, was den Impfplan betrifft: „Die älteren Menschen wollen sich und andere schützen. Aber sie wollen genau wissen wer, wann, wie und wo geimpft werden kann.“

In der „Krone“ plädierte Ingrid Korosec, die Chefin des ÖVP-Seniorenbundes, die im Februar zu erwartenden Ergebnisse einer großen US-Studie zu AstraZeneca abzuwarten und bis dahin Menschen über 80 Jahren nur mit den anderen zur Verfügung stehenden Vakzinen zu impfen.

Seniorenbund-Chefin Ingrid Korosec (Bild: Zwefo)
Seniorenbund-Chefin Ingrid Korosec

Zu wenige Daten über Wirksamkeit bei Älteren
Gegen den am Freitag für die EU zugelassene Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca  - den mittlerweile dritten in der EU zugelassenen Covid-19-Impfstoff - gibt es insofern Vorbehalte, als zur Beurteilung der Impfeffektivität bei Personen ab 65 Jahren bisher keine ausreichenden Daten vorliegen. Bei Studien im Rahmen des Zulassungsverfahrens waren nur acht Prozent aus dieser Personengruppe als Probanden eingebunden.

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