Die erste überlieferte Ansicht Salzburgs erschien 1493 in der „Schedelschen Weltchronik“. Funde solch uralter Abbildungen gelten gemeinhin als Sensation. Rätsel gibt nun ein Gemälde aus dem Jahr 1531 im bayerischen Cham auf. Für den heimischen Historiker Mario Scheiber handelt es sich eindeutig um ein Salzburg-Bild: „Auf dem Wandgemälde sind der Bürgermeisterturm und der Zugangsweg zur Festung zu identifizieren. Das hat uns auch der langjährige Bauhistoriker der Stadt, Wilfried Schaber, bestätigt.“
Kritisch äußern sich hingegen Salzburgs Stadtarchivar Peter Kramml und der Leiter des Archivs der Erzdiözese Thomas Mitterecker, der das Bild mit namensgleichen Orten verglichen hat: „Wir glauben nicht, dass das Gemälde die Festung zeigt. Bei Torbögen, Mauerteilen und Dacheindeckungen finden sich wenig Ähnlichkeiten. Es könnte sich aber um die Burg Salzburg nahe Neustadt an der Saale handeln.“
Und der Bürgermeisterturm? „Diesen einen Turm herauszupicken, ist zu wenig. Dafür gibt es drei weitere Türme, die eher zu besagter Burg Salzburg in Bayern passen“, bleibt Thomas Mitterecker skeptisch. Überzeugen ließe sich der Archivar nur, falls die Forschung irgendwann mehr Beweise liefert.
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