Solidarität gefordert

Schallenberg: „Impfung ist kein Wettlauf zum Mond“

Politik
04.12.2020 01:30

Im Rahmen der UNO-Sondersitzung zur Corona-Pandemie am Donnerstagabend (Ortszeit) forderte Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg, dass die nun entwickelten Impfstoffe global und solidarisch verteilt werden sollen. Die Impfung sei ein „Hoffnungsschimmer“, der jeden erreichen soll, so Schallenberg. Österreich werde dazu einen Betrag von 31 Millionen Euro beisteuern.

Schallenberg wiederholte in seiner Rede bei der UNO-Generalversammlung seine Warnung vor einem „Impfnationalismus“: Die Entwicklung und Verteilung des Impfstoffes dürfe zu keinem „neuen Wettlauf zum Mond“ werden. „Wir wissen inzwischen, dass mit Covid-19 niemand sicher ist, bis alle sicher sind. Deshalb brauchen wir heute mehr denn je Solidarität - innerhalb unserer Gesellschaften und auf internationaler Ebene“, so der Außenminister.

Österreich unterstützt mit 31 Millionen
Schallenberg erklärte zudem, dass der beste Weg dafür sei, den frühen, fairen und leistbaren Zugang zum Impfstoff zur globalen Priorität zu machen. Österreich habe der dafür aufgelegten Koordinationsplattform der Weltgesundheitsorganisation WHO, ACT-Accelerator, bereits 31 Millionen Euro zugesagt. Österreich habe zudem seine Solidarität durch die Zusage von einer Million Euro für den UNO-Covid-Wiederaufbaufonds bezeugt. „Und wir beabsichtigen, unseren Beitrag auf insgesamt 2,1 Millionen Euro weiter zu erhöhen.“

„Die Covid-19-Pandemie ist mehr als eine Gesundheitskrise“
Schallenberg warnte davor, dass „wir global wohl erst die Spitze des Eisbergs gesehen“ haben, wenn es um die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie gehe: „Die Covid-19-Pandemie ist mehr als eine Gesundheitskrise: Es ist eine Wirtschaftskrise, eine humanitäre Krise, eine Sicherheitskrise und eine Krise der Menschenrechte“, sagte der Außenminister. Wenn die Entwicklung sich fortsetze, könnte es etwa auch dazu führen, dass die UNO-Nachhaltigkeitsziele 2030 nicht erreicht werden können.

„Müssen Verantwortung übernehmen“
Mit einem Impfstoff alleine sei es jedenfalls nicht getan, so Schallenberg weiter. Man müsse die Menschen auch dazu bringen, sich tatsächlich impfen zu lassen. „Wir sind alle Zeugen eines allgemeinen Verlusts an Vertrauen geworden.“ Es sei jetzt Aufgabe und Pflicht der Politik, das Vertrauen wiederzuerlangen, gemeinsam mit der WHO, den Social-Media-Plattformen - „alle müssen Verantwortung übernehmen“.

Mehr als 80 Staats- und Regierungschefs nehmen an der Sondersitzung der UNO teil, allerdings virtuell via Videobotschaften. Österreich ist durch Schallenberg vertreten. Ziel der Sitzung ist es, gemeinsame Strategien gegen Corona zu entwickeln und auf die Notwendigkeit der Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Pandemie zu verweisen.

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