Psychologin hilft

Tipps zum Lernen für die Schule daheim für Eltern

Oberösterreich
24.11.2020 10:00

Die Welser Psychologin Marion Humer gibt Tipps und rät, sich auch helfen zu lassen. Eine dreifache Mama macht Mut, auch das Scheitern im Home-Schooling zuzulassen.

Viele Eltern sind durch die erneute Homeschooling-Phase am Rande ihrer Belastbarkeit angelangt – Streit und schlechte Laune stehen an der Tagesordnung. Die Welser Psychologin Marion Humer gibt in der „Krone“ Tipps, wie man das beste aus der Situation macht.

  • Fixe Zeiten einhalten: Das Kind sollte zur gleichen Zeit aufstehen, als würde es in die Schule gehen und um z.B. 8 Uhr angezogen (auf keinen Fall in Jogginghose) beim Arbeitsplatz sein. Auch die Eltern sollten sich ganz normal anziehen. Dann ist es wichtig, dass man Pausen einhält und in kurzen Abständen lernt. In den Pausen sollten die Kinder aber auf keinen Fall Computer spielen, sonst werden gelernte Inhalte wieder vergessen.
  • Strukturen schaffen: Kinder brauchen Klarheit. Sie sollten immer wissen, wann der Unterricht aufhört. Eltern müssen auch nicht rund um die Uhr dabei sitzen – hier helfen klare Vorgaben. Und nie vergessen: Eltern sind keine Lehrer.
  • Kein Druck: Es ist wichtig, ein gewisses Mittelmaß zu finden. Man muss nicht alle Aufgaben durchdrucken. Wenn es wirklich zu viel wird oder die Situation eskaliert, kann man ruhig sagen: „Dann lassen wir es.“
  • Zeit für Eltern: Sind die Eltern überfordert, sind es auch die Kinder. Deshalb sollte man klar kommunizieren, dass man jetzt eine Stunde seine Ruhe braucht und dann auch wirklich pünktlich wieder da sein. Kinder können sich gut alleine beschäftigen.
  • Wenn es nicht mehr geht: Wer die Situation nicht in den Griff bekommt, sollte sich Hilfe von außen holen.

„Wir dürfen auch einmal etwas nicht schaffen“
Die Tipps von Marion Humer setzt in Engerwitzdorf Melanie Horschitz (35) schon zum zweiten Mal im Lockdown-Lernen und Homeoffice um. Nun erstmals auch mit Tafelklasslerin Livia, die auch schon ihre Videokonferenz-Premiere hinter sich hat, während alle am Küchentisch lernen. Gelassen zu bleiben, ist oft nicht einfach, doch die dreifache Mama hat gelernt, „dass wir auch einmal aufgeben dürfen, nicht alles schaffen müssen“. Und sie ist froh, dass sich die Kinder gegenseitig helfen und anspornen. „Wir müssen keine perfekten Lehrer sein, sondern unsere Kinder gut durch diese Zeit begleiten, dass sie diese in positiver Erinnerung behalten.“

Lisa Stockhammer, Markus Schütz/Kronen Zeitung

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