Medwedew gewinnt

Krönung bleibt aus! Thiem verliert Final-Krimi

Tennis
22.11.2020 21:56

Auch in seinem zweiten Endspiel bei den prestigeträchtigen ATP-Finals in London hat es für Dominic Thiem mit dem Triumph nicht geklappt! Der diesjährige US-Open-Sieger verpasste seinen zweiten ganz großen Titel am Sonntag gegen einen starken Daniil Medwedew. Der Russe besiegte Thiem nach 2:42 Stunden mit 4:6, 7:6(2), 6:4. Thiem und er selbst hatten im Turnierverlauf die Nummern 1 und 2 der Welt, Novak Djokovic und Rafael Nadal, bezwungen - Medwedew nun auch noch die Nummer 3.

Thiem nimmt 800 ATP-Zähler und 861.000 US-Dollar brutto aus London mit. Er beendet damit seine Saison wie im Vorjahr mit einem großartigen London-Auftritt, aber eben doch mit einer erneuten Final-Niederlage. Der erhoffte erste Masters-Sieg eines Österreichers überhaupt musste damit vertagt werden. Thiem hält nun bei 17 Turnier-Siegen und 11 Finale auf der Tour. Die Saison 2021 soll mit dem ATP-Cup in Australien beginnen, allerdings gibt es wegen der Coronavirus-Pandemie noch Fragezeichen.

Medwedew, der im Vorjahr bei seinem Finals-Debüt noch mit drei Niederlagen gleich ausgeschieden war, ist nun sogar ungeschlagener Champion. Er erhält dafür 1500 Punkte sowie 1,56 Millionen Dollar. „Was für ein Match, es war einer meiner schönsten Siege“, freute sich der coole Medwedew, der noch vor der Siegerehrung auf der Spielerbank mit dem Handy Nachrichten schrieb. „Ich gratuliere dir, Domi für all die Dinge, die du jetzt schon erreicht hast. Dein Name ist schon jetzt in den Geschichtsbüchern des Tennis“, streute Medwedew dem Österreicher Rosen.

Besonders freute es Medwedew, dass er den russischen Kreis am Austragungsort London schließen konnte: 2009 hatte Nikolaj Dawidenko die erste Auflage in der imposanten O2-Arena gewonnen, Medwedew vor der Übersiedelung nach Turin nun die letzte. „Vielen Dank an Nikolaj Dawidenko, der eine Inspiration für mich und viele andere Kinder war“, sagte Medwedew.

Die Partie verlief von Beginn an hochklassig und war geprägt von langen Grundlinien-Duellen. Schon im zweiten Game musste Thiem zwei Breakbälle abwehren, doch er war es, dem es als Erstem gelang, dem Gegner den Aufschlag abzunehmen. Bei 2:2 führte der Russe schon 40:0, doch Thiem drehte das Game zum ersten und auch schon den Satz entscheidenden Break. Glück hatte er bei seinem ersten Satzball, bei dem Medwedew klar am Drücker war, aber ein Netzroller Thiems den Satz entschied.

Im zweiten Satz vergab Thiem zunächst einen Breakball bei 2:2, ehe Medwedew in diesem sehr umkämpften Game den Aufschlag noch durch brachte. Auch im siebenten Game bei 3:3 hatte Thiem zwei ungenutzte Breakbälle, ehe er selbst erstmals bei 3:4 einen abwehren musste. Danach ging es ohne weitere Möglichkeiten für die Rückschläger ins Tiebreak. In diesem ging Thiem zwar 2:0 in Führung, aber Medwedew startete durch und machte sieben Punkte en suite zum Satz-Ausgleich nach 1:50 Stunden.

Im dritten Game des dritten Durchgangs wehrte Thiem bei 0:40 gleich drei Breakbälle des Weltranglisten-Vierten ab. Ein auch etwas zu fehlerhafter Thiem geriet aber auch im nächsten Service-Game in Schwierigkeiten und wirkte zudem müde und ratlos. „Was soll ich für Punkte spielen?“ fragte der Niederösterreicher. Medwedew nutzte dann seinen insgesamt sechsten Breakball in diesem Satz zum 3:2 und erhöhte gleich auf 4:2. Medwedew blieb cool, erhöhte auf 5:3 und nutzte seinen ersten Matchball zum Triumph. Er hat damit bei diesem Turnier die Nummern 1 bis 3 geschlagen.

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(Bild: KMM)



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