Betreute Garçonnière

Hoffnungsvolle Wende für drogenabhängigen Leon

Tirol
22.11.2020 12:00

Verzweiflung, Drogenkonsum, Suizidversuche - der 16-jährige Leon ist binnen weniger Wochen auf die schiefe Bahn geraten. Der „Krone“-Bericht hat nun zu einer hoffnungsvollen Wende geführt: Der Jugendliche erhält im Dezember eine betreute Garçonnière, seine kleine Schwester wird somit wohl zu Hause bei deren Mama bleiben dürfen.

Das vergangene Jahr hat der in Innsbruck wohnhaften Familie arg zugesetzt. „Mein Sohn fing an, Drogen zu konsumieren. Zweimal hat er versucht, sich das Leben zu nehmen“, erzählt seine Mama. Sie hat unermüdlich für Leon gekämpft. Ein harter Kampf, da er laut der Ärzte weder selbst- noch fremdgefährdet war und noch dazu lange einer Therapie nicht zugestimmt hat. „Es hieß ständig, dass ohne seinem Einverständnis allen die Hände gebunden seien – obwohl er minderjährig ist“, schildert die Mutter.

Nach den beiden Klinikaufenthalten ihres Sohnes hat sie ihn wieder bei sich zu Hause aufgenommen: „Seitens des Jugendamtes hat es geheißen, dass ich das nicht machen dürfe, da er eine Gefahr für seine kleine Schwester sei. Doch wo hätte er hin sollen? Man hat mir angedroht, meine Tochter wegzunehmen. Ich hätte mich zwischen meinem Sohn und ihr entscheiden sollen. Das hat auch Leon zugesetzt.“

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Ich hätte mich zwischen meinem Sohn und ihr entscheiden sollen. Das hat auch Leon zugesetzt.

Leons Mutter

Die einzige Lösung, die sie sah: Leon für einen Platz in einer betreuten Wohngemeinschaft anzumelden – eine plausible Idee, da er mittlerweile auf freiwilliger Basis eine ambulante Therapie macht. Doch der Antrag wurde zunächst abgelehnt.

„Schritt in Öffentlichkeit habe ich nicht bereut“
Seine Mama hatte Angst um ihren Sohn und daher hat sie beschlossen, ihre Geschichte publik zu machen. „Ein Schritt, den ich nicht bereut habe, denn kurz danach hieß es, dass mein Sohn Mitte Dezember in eine Garçonnière einziehen darf, sofern er unter anderem weiter die Therapiesitzungen besucht und regelmäßige Drogentests macht. Er wird dort betreut und erhält etwa Kontrollbesuche von Betreuern. Sein Geld wird ihm gestaffelt ausbezahlt, sodass er nicht alles auf einmal ausgeben kann. Eine große Last fällt mir von den Schultern. Das ist ein wichtiger Schritt für uns alle. Ich bin wirklich dankbar dafür“, gibt die Mama preis.

„Hoffe, dass Antrag vor Gericht nicht durchgeht“
Dadurch stehen die Chancen wieder besser, dass die kleine Schwester von Leon bei deren Mama bleiben darf. „Das Jugendamt hat zwar einen entsprechenden Antrag bei Gericht eingebracht, aber ich hoffe, dass dieser nun nicht durchgehen wird. Jedenfalls habe ich um eine Verfahrenshilfe angesucht, da ich derzeit in Karenz bin und die finanziellen Mittel dafür nicht aufbringen kann“, so die Mutter.

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