Mordverdacht

Zweifel am Suizid: Tötete 74-Jährige ihren Mann?

Steiermark
19.11.2020 06:00

Mitte Oktober wurde eine psychisch kranke Steirerin (74) eingewiesen, weil sie versucht hatte, ihren Sohn bei lebendigem Leib im Auto zu verbrennen. Der 36-Jährige überlebte knapp. Jetzt kommen auch Zweifel am Suizid des Ehemannes vor gut einem Jahr auf. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Mordes eingeleitet.

Im März dieses Jahres, kurz vor dem ersten Lockdown, verschüttete die 74-Jährige in ihrem Auto zwei Kanister Benzin und steckte den Treibstoff mit einem Stabfeuerzeug in Brand. Ihr 36-jähriger Sohn im Pkw überlebte nur, weil er noch nicht angeschnallt war und flüchten konnte.

Die Pensionistin erklärte vor Gericht völlig emotionslos, dass sie sich von ihrem Sohn und ihrem Mann bedroht gefühlt hätte und „diese Zustände abstellen wollte“. Gutachter Christoph Ebner stufte die Frau als nicht zurechnungsfähig ein. Sie leide an einer wahnhaften Störung, einer geistigen und seelischen Abartigkeit höheren Grades - und dass schon lange vor dieser Wahnsinnstat. Bei seiner psychiatrischen Untersuchung hatte die Steirerin angegeben, sie habe auf eine Explosion und einen „Sekundentod“ ihres Sohnes gehofft.

Bei Prozess kamen Zweifel an Suizid auf
Der Ehemann der 74-Jährigen beging im September vor einem Jahr Selbstmord. Angeblich weil er mit den wahnhaften Verhalten seiner Frau nicht mehr zurechtkam, sie sich aber nicht helfen lassen wollte. Von diesem Motiv wurde zumindest ausgegangen. Doch im Zuge des Prozesses tauchten gewisse Verdachtsmomente auf, die Zweifel weckten, zum Zeitpunkt des Suizids aber noch nicht bekannt waren, bestätigte die Staatsanwaltschaft Graz.

Deshalb wurden auch Ermittlungen wegen Mordverdachts eingeleitet. Die Gerichtsmedizin soll etwa untersuchen, wie die Schüsse (knapp über das Herz und in den Kopf) abgegeben wurden. Leiche gibt es keine mehr, sie wurde verbrannt.

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