27.10.2020 16:00 |

Tälertour Teil 15

Unteres Gurktal: Sonnenkuss & kelitscher Kraftberg

Magdalensberg oder hoch über Gurnitz: Wir Unterkärntner erholen uns seit Jahrtausenden an besonderen Platzerln voll Magie und Mystik.

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Wer im Unteren Gurktal unterwegs ist, begibt sich auch auf eine Reise zu unseren Vorfahren: vom Keltenbrunnen in Wabelsdorf über ein altes Heiligtum in den Wäldern von Gurnitz, von magischen Platzerln und Quellen rund um Ebenthal hin zum Magdalensberg, vor 2000 Jahren immerhin erste Hauptstadt Kärntens.

Ein persönlicher Jungbrunnen
Was diese Orte rund um Klagenfurt bis heute auszeichnet, ist eine ganz besondere Kraft - nicht jeder spürt sie, für viele ist ein Besuch hier aber wie ein sehr persönlicher Jungbrunnen. Nur eine kurze Fahrt, ein Spaziergang, eine Wanderung und ich fühle, wie der Kopf wieder freier, die Gedanken klarer werden.

Sonnenküsse am keltischen Kraftberg
Das Klagenfurter Becken, St. Veit, das Gurktal liegen einem vom Magdalensberg aus zu Füßen. Und selbst an nebligen Herbsttagen und bei ersten Graupelschauern gehen sich auf 1059 Metern meist ein paar Sonnenküsse aus, ehe Wind und Wolken wieder auffrischen. Heike Skorianz ist am Gipfel des Magdalensbergs aufgewachsen, seit 1856 lebt ihre Familie hier: „Ja, es ist ein Kraftberg - und auch ein Frauenberg. Nur die Frauen sind hier groß geworden.“ Das hört Frau doch gern.

Bund zwischen Himmel und Erde
Neben dem Gipfelhaus - anfangs Schutzhütte, dann Gastwirtschaft, jetzt auch Hotel - liegt die kleine Kirche, einst der Heiligen Helena, dann auch Maria Magdalena geweiht. Wie der ganze Berg strahlt das Gotteshaus, außen majestätisch schlicht, innen barock, eine einzigartige Energie aus. Wer in den Mauern heiratet oder sein Kind taufen lässt, geht einen Bund zwischen Himmel und Erde ein. Nicht umsonst starten an diesem Kraftort auch seit mehr als fünf Jahrhunderten die unverwüstlichen Vierbergeläufer ihre Wallfahrt.

Der Jüngling vom Magdalensberg
Beim Abstieg kommen sie an den römischen Ruinen vorbei, die seit 1948 freigelegt worden sind. Mit etwas Fantasie steht man inmitten einer Siedlung aus dem 1. Jahrhundert, sieht Backöfen, Häuser, Badezimmer, einen Tempel. Die Funde sind international bedeutend, über die etwas altbackene Aufbereitung in dem Archäologischen Park lässt sich unter Historikern natürlich trefflich streiten. Einer der Besuchermagneten ist und bleibt der berühmte Jüngling vom Magdalensberg. Zumindest seine Kopie. Die Originalbronze gilt ja als vermisst. Aber das ist eine andere Geschichte.

Apropos Geschichte: Die Glan, jener Fluss, der dafür gesorgt hat, dass im Unteren Gurktal dichte und reiche Siedlungsgebiete entstanden sind, soll ihren Namen von den Kelten haben - „glan“ bedeutet hell und glänzend; Wassergott „Glanos“ wacht seit jeher über das Land.

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