Die Reisewarnungen treffen die Salzburger Touristiker hart. Nur die Hoffnung auf eine Besserung der Lage bis Weihnachten bleibt. Denn die Wintersaison steht an der Kippe.
„Wir rekrutieren 40 Prozent unserer Mitarbeiter aus dem Ausland. Die Organisation wird jetzt schwieriger“, seufzt Franz Oberlader von der Ski und Snowboardschule Zell am See. „Auch aus Deutschland haben wir immer wieder welche.“ Gäste aus dem Nachbarland seien immerhin die bedeutendste Zielgruppe für den Wintertourismus im Bundesland, so der Unternehmer.
Laut der Salzburger Land Tourismus Gmbh machten die Gäste aus Deutschland in der Wintersaison 2018/2019 mit rund sechs Millionen Nächtigungen den Löwenanteil am Markt aus. Doch auch der Verlust von Kunden aus den Niederlanden ist laut Oberlader ein herber Schlag.
Nerven im Holländer-Hotspot liegen blank
Im rund 60 Kilometer entfernten Wald-Königsleiten, das auch als „Holländer-Dorf“ gilt, sind die Sorgen nun groß. Hannes Kröll-Schnell vom Hotel Alpenwelt ist sauer, dass bei den Corona-Maßnahmen „alle Gemeinden in einen Topf geworfen werden“. „Wir liegen in Königsleiten auf 1600 Meter Seehöhe, das nächste Dorf ist weit weg.“ In einem normalen Jahr verzeichnet auch er hohen Andrang aus den Niederlanden und Holland. Für den Winter ist eine eigene Covid-Teststation für Mitarbeiter im Dorf geplant. „Wir haben alle Hygienestandards, arbeiten mit Kaltvernebelung und Plexiglaswänden“, schildert der Pinzgauer Hotelier.
In Filzmoos übt sich Tourismusverbandschef Peter Donabauer in Zweckoptimismus: „Es wurde eine Informationsplattform aufgesetzt, damit alle Fragen unserer Gäste beantwortet werden können.“ Die Chance, die Fallzahlen bis zum Start der Saison zu korrigieren sei „noch vorhanden“.
Das Buchungsverhalten ist derzeit sehr kurzfristig. Wir können das noch ausgleichen.
Wolfgang Hettegger, Geschäftsführer Snow Space Flachau
Auch Wolfgang Hettegger vom Snow Space Salzburg will sich die Hoffnung bewahren. „Das Buchungsverhalten ist derzeit sehr kurzfristig. Wir können das noch ausgleichen“, so der Seilbahner. Doch eine Skisaison ohne Weihnachtsgeschäft „wäre fatal“, betont Hotelier Walter Veit aus Obertauern.
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