„Ich schäme mich aufrichtig dafür, dass es so weit gekommen ist“, erklärte ein Landwirt am Montag in Graz vor Gericht sichtlich betroffen. Acht Schweine in seinem Mastbetrieb mussten im Sommer getötet werden, nachdem sie im völlig verdreckten Stall ihr Dasein gefristet hatten. Der 57-Jährige wurde zu einer Geld- und Bewährungsstrafe verurteilt.
„Bagatellisieren kann man das nicht“, betonte Staatsanwalt Arnulf Rumpold. „Die Tiere hatten nicht einmal Tageslicht, weil alles so verschmutzt war.“ Unter derart fürchterlichen Zuständen – ohne Einstreu, Futter oder Wasser, teils schwer verletzt – mussten viele der Schweine monatelang vor sich hin vegetieren.
„Arbeit hat sich wegen Krankheit angestaut“
„Er ist kein Krimineller“, versuchte der Verteidiger zu erklären. „Er hat 30 Jahre geschuftet wie ein Wahnsinniger. Es ist ein klassischer Fall von Überforderung eines Landwirts.“ „Ich war total überlastet“, schilderte der Angeklagte Richterin Lisa Bodlos. „Ich war krank, dann hat sich die Arbeit angestaut und ich bin einfach nicht mehr nachgekommen.“ Er habe nur gelebt, um zu arbeiten und nie einen Tag Urlaub gehabt. Dass es so weit gekommen ist, tue ihm aufrichtig leid.
Das Urteil – 800 Euro Geldstrafe und drei Monate Haft auf Bewährung – nimmt er sofort dankend an. „Die Fotos vom Stall waren wirklich sehr schlimm. Deshalb ist das Urteil so ausgefallen, weil es eine abschreckende Wirkung nach außen haben muss“, begründete die Richterin das Urteil. Da auch der Staatsanwalt keine Einwände hatte, ist es rechtskräftig.
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