06.10.2020 14:00 |

Radfelder bei Platter

„Schaudamm“ zeigt, was dem Inntal bevorsteht

44 Grundbesitzer und Radfelds Gemeindeführung geben nicht auf: Sie wollen riesige Dämme für den Hochwasserschutz verhindern, stellten zur Veranschaulichung ein 1:1 Modell auf. Zum Termin am Dienstag mit LH Günther Platter bringt man eine neue Studie mit. Tenor: Der Schutz vor Fluten sollte in den Tälern beginnen.

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7,28 Meter würde die Dammkrone nahe der Ortsgrenze Radfeld/Kundl laut Plänen in die Höhe ragen. Da wirkt selbst der stattliche Bauernhof daneben fast mickrig. Der Damm würde die künstlich geschaffenen Überflutungszonen in Radfeld (144 Hektar) und Kundl (33 Hektar) begrenzen. „Das müsste alles nicht sein“, betonen Radfelds BM Josef Auer und Ortsbauernobmann Toni Wiener. Hartnäckig kämpfen sie beim Land dafür, dass ein Wasserrückhalt in Tirols Tälern nochmals geprüft wird.

„Nutzen längst klar“
„Dass Hochgebirgsspeicher die Wasserabflüsse in den Inn verringern, stand schon 2005 in einer Studie und 2014 im Wasserwirtschaftlichen Rahmenplan der Tiwag“, betont Auer nach vielen Recherchen. Weiterer Effekt: die Chance auf klimafreundliche und erneuerbare Wasserkraft, die stets propagiert werde. Die vom Land in Auftrag gegebene und viel diskutierte Studie Blöschl sah wenig Sinn im alpinen Wasserrückhalt, dies liegt für Auer an verfehlten Vorgaben.

Zu enge Vorgaben?
„Es wurden 130 Standorte für Staubecken genannt, doch die Auswahl war mangelhaft. Die Höhe der Staumauern wurde auf zehn Metern begrenzt, bei 40 Metern wäre der Wasserrückhalt bis zu 64 mal so groß.“ Der von der Gemeinde Radfeld beauftragte Wiener Professor Bernhard Pelikan (u. a. Sachverständiger für Wasserwirtschaft) bemängelt zudem, dass nicht berücksichtigt worden sei, dass man den Abfluss der Becken im Notfall auch per Steuerung deutlich verringern könnte. Den Einwand, dass jeder Stausee langwierige Widerstände überwinden müsse, entgegnet Auer: „Wenn die Energiewende ernst gemeint ist, muss die Politik das Ruder übernehmen.“

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