05.10.2020 10:00 |

Barbara Fiala-Köck

„Ich wünsch mir viel mehr Empathie von Menschen“

Auf der einen Seite hatte Tierschutz noch nie so einen hohen Stellenwert, auf der anderen Seite verroht die Gesellschaft auch in Bezug auf unsere hilflosen Mitgeschöpfe stetig - über diesen extremen Widerspruch und ihre Gedanken zum Welttierschutztag am Sonntag sprach mit uns Tierschutz-Ombudsfrau Barbara Fiala-Köck.

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Ihre Gedanken zum Welttierschutztag?
Dass man Tierschutz nicht auf einen Tag beschränken darf, sondern dieser täglich von uns allen gelebt werden sollte. Es passiert noch immer viel zu viel. Wir haben oft mit ärgsten Tierquälereien zu tun.

Verroht aus Ihrer Sicht unsere Gesellschaft?
Ich merke da einen bizarren Widerspruch. Auf der einen Seite hat Tierschutz noch nie so einen hohen Stellenwert gehabt, heute sind Dinge möglich, die früher undenkbar waren. Einst wurde man milde belächelt, jetzt durchaus ernst genommen. Es ist nicht selbstverständlich, dass zum Beispiel Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang Tierschützer auszeichnet und betont, dass dieses Thema eine Priorität für ihn ist.

Und auf der anderen Seite?
Verroht die Gesellschaft zunehmend. In diversen Bereichen finde ich, in Bezug auf Tiere aber auch.

Wie meinen Sie das?
Allein die Nutztierhaltung: Wir passen die Tiere unseren Haltungsformen an - statt Haltungsformen nach ihren artgerechten Bedürfnissen zu schaffen. Es werden Kücken geschreddert, Schweine ohne Betäubung kastriert, ihnen fast routinemäßig die Schwänze abgeschnitten. Oder: Es wird heute jedem viel zu leicht gemacht, an ein Haustier zu kommen, viele überlegen nicht, dass sie damit Verantwortung für ein Lebewesen auf lange Sicht übernehmen. Genauso schnell wird es dann auch wieder entsorgt, wenn es nicht „funktioniert“.

Ihr Wunsch an alle?
Viel, viel mehr Empathie.

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