AK will Strafen

Altbau: Mieter zahlen 140 Millionen Euro zu viel

Wien
01.09.2020 06:00

Altbaumieter mit befristeten Verträgen zahlen 140 Millionen Euro zu viel im Jahr. In Wien ist der Schnitt besonders dramatisch: Jährlich blechen Mieter 1973 Euro mehr, als das Gesetz erlaubt. Aus Angst, dass der Vertrag nicht verlängert wird, klagen aber nur wenige. Die Arbeiterkammer fordert nun Strafen für Vermieter.

Was einmal als Ausnahmeregelung begann, ist heute Standard: Österreichweit gibt es 95.400 befristete Mietverträge in Altbauten. 58.274 entfallen alleine auf Wien. Das Druckmittel Befristung kommt die Österreicher teuer. Landesweit zahlt ein Mieter im Schnitt 1690 Euro im Jahr an unrechtmäßigen Aufschlägen zu viel. Im Hotspot Wien berechnen Vermieter sogar 1973 Euro mehr als gesetzlich erlaubt.

„Wer seine zu hohe Miete und damit seine Rechte einklagt, muss befürchten, dass der Vertrag nicht verlängert wird. Viele machen das deshalb nicht. Auch wenn wir jedem empfehlen, zur Schlichtungsstelle zu gehen“, erklärt Thomas Ritt, Leiter der AK Kommunalpolitik, die Problematik.

Die Arbeiterkammer fordert endlich eine Lösung. Der mutige Vorschlag: „Vermieter, die unerlaubt Aufschläge berechnen, sollen Strafen zahlen!“, erklärt Ritt. Ohne Konsequenzen wird die gängige Praxis wohl kaum zu stoppen sein. Außerdem sollen nur Privatpersonen, die nicht mehr als drei Wohnungen haben, Befristungen zwecks Eigenbedarf anbieten dürfen. Für alle „großen“ Vermieter sollen befristete Verträge abgeschafft werden, so die Forderung.

Maida Dedagic, Kronen Zeitung

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