Alpines Know-how

6. Gebirgsbrigade als Partner der US-Armee

Tirol
25.08.2020 11:51

Wie die „Krone“ bereits berichtete, konkretisiert sich die Zusammenarbeit des Bundesheeres mit der US-Nationalgarde im Rahmen des „State Partnership Program“ (SPP). Ein wichtiger Partner wird dabei die 6. Gebirgsbrigade werden, da ihre speziellen militärischen Fähigkeiten im Ausland sehr hoch angesehen sind.

Im Zuge seines Besuches vor einigen Tagen in Wien teilte US-Außenminister Mike Pompeo mit, dass Österreich in das SPP-Programm aufgenommen wird. Erste „Nägel mit Köpfen“ machten kurz darauf Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und US-Botschafter Trevor Traina. Hierbei wurde eine der zentralen Fragen besprochen: Welcher US-Bundesstaat mit seiner dazugehörigen Nationalgarde wird es denn? Da einer der Schwerpunkte für diese militärische Partnerschaft „Kampf im alpinen Gelände“ sein wird, steht der Bundesstaat Vermont mit Einheiten der dort dislozierten Nationalgarde an erster Stelle. Den österreichischen Part dieser Zusammenarbeit übernimmt, wenig überraschend, die in den Bundesländern Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg beheimatete 6. Gebirgsbrigade.

Politische und mediale Einflussnahme
Die „Krone“ traf sich mit ihrem Kommandanten, Brigadier Johann „Hans“ Gaiswinkler, in der Andreas-Hofer-Kaserne in Absam. „Heutzutage sprechen wir von einer hybriden Kriegsführung, die unter anderem mit konventionellen, aber auch subkonventionellen Mittel agiert, im Cyber-Bereich stattfindet und politische sowie mediale Einflussnahmen aufweist. Irgendwann werden Konflikte beim Robusten und Konventionellen enden – eben bei der Gebirgstruppe, wo kleine Gruppen von Soldaten mehr erreichen können.“

Gebirgsbrigade Vorbild für Armeen im Ausland
Diese Fähigkeiten dieser österreichischen Spezialeinheiten sind natürlicherweise auch Streitkräften anderer Länder bewusst und dient vielen von ihnen als Vorbild. In Österreich begann die Ausbildung von Heeresbergführern schon im Jahr 1906.

Wobei heutzutage auch die Gebirgsübungsplätze, wie der Truppenübungsplatz Lizum-Walchen von großem Interesse für das Ausland sind. Doch Gaiswinkler beruhigt: „Zu Zeiten der großen Milizübungen vor 20 Jahren war am Truppenübungsplatz Lizum-Walchen viel mehr los als heute. Auch in der Kooperation mit der deutschen Bundeswehr, die noch nicht vom Tisch ist, geht es uns hierbei darum, die Qualität und nicht die Quantität zu steigern.“ Die Kooperation der 6. Gebirgsbrigade mit der Vermonter „US-Nationalguard“, speziell mit derer „Army Mountain Warfare School“ am Ausbildungsort Camp Ethan Allen in Jericho, besteht laut Gaiswinkler schon sehr lange: „Ich leitete 1988 einen Alpinkurs, bei dem zwei Soldaten der National Guard aus Vermont teilnahmen.“

Der Grundstein für das kommende SPP-Programm wurde 2019 bei der „Edelweiß-Raid“ gelegt. Hier nahm eine Gruppe der Vermonter Nationalguard teil. US-Botschafter Trevor Traina war von diesem internationalen Militär-Gebirgswettkampf äußerst begeistert. Und da Traina über ausgezeichnete Beziehungen zur Spitze der amerikanischen Regierung verfügt, führte das eine zum anderen.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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