RLB-Zentrale Innsbruck

Rückbau statt Abriss: Zweites Leben für Bankhaus

Tirol
05.08.2020 18:00
Die Raiffeisen-Landesbank (RLB) baut in der Innsbrucker Adamgasse eine neue Zentrale – und geht dabei neue Wege. Erstmals in Westösterreich wird ein so genannter verwertungsorientierter Rückbau in dieser Größenordnung umgesetzt. Bauteile werden wiederverwertet, „Sozialbetriebe“ gefördert, Abfall wird vermieden.

Seit wenigen Tagen ist das RLB-Gebäude verwaist. Die 320 Mitarbeiter sind ins Ausweichquartier übersiedelt, die Bauarbeiter noch nicht da. Das Zeitfenster bis zum teilweisen Abriss wird für den Rückbau des Gebäudes genutzt. Dabei geht die RLB über das gesetzlich vorgeschriebene Recycling hinaus. Bei einer Baustellenführung wurde das Projekt vorgestellt: Alles Wiederverwertbare soll vor dem Müllplatz gerettet werden. Die Umsetzung koordiniert das darauf spezialisierte Unternehmen BauKarussell.

Alle Wertstoffe sichern
„Unser Ziel: einen ökologischen und sozialen Mehrwert schaffen“, erklärt Architekt Thomas Romm die Philosophie. Dafür holte BauKarussell sozialökonomische Betriebe aus Tirol ins Boot. Deren Mitarbeiter sind Langzeitarbeitslose, die am Arbeitsmarkt sonst kaum Chancen haben. Romm: „Ihr Auftrag ist es, alle Wertstoffe aus dem Gebäude zu sichern. Die werden dann weiterverkauft.“

Metall, alte Möbel, Fenster, Holzverkleidungen – für alles gibt es einen Markt. „Der Bankschalter würde sich vielleicht als Bar eignen“, nennt der stellvertretende RLB-Vorstandsvorsitzende Thomas Wass ein Beispiel. Vorstandsvorsitzender Reinhard Mayr sieht in diesem Konzept nur Gewinner: „Die Umwelt wird geschont, Entsorgungskosten werden eingespart und ein sozialer Mehrwert geschaffen.“

Das Skelett des Gebäudes bleibt ebenfalls erhalten. „Das war eine Vorgabe an die Architekten“, erklärt Mayr. Der Neubau wird rundherum realisiert. 2023 soll alles fertig sein. Bis dahin dürften viele Teile aus der alten RLB-Zentrale ein neues Leben haben.

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