US-Familie angeklagt

Bleichmittel als Corona-Gegenmittel verkauft

Ausland
10.07.2020 06:44

Ein Vater und seine drei Söhne sind im US-Bundesstaat Florida ins Visier der Justiz geraten, weil sie ein giftiges Bleichmittel als Wundermittel gegen das Coronavirus angepriesen und verkauft haben sollen. Den vier Männern werden unter anderem Betrug und Verstöße gegen das Lebensmittel- und Medikamentenrecht zur Last gelegt, wie die Staatsanwaltschaft in Florida mitteilte. Berichten zufolge sind Menschen nach dem Trinken des Mittels ums Leben gekommen.

Mark Grenon und seine Söhne vertreiben den Justizangaben zufolge bereits seit geraumer Zeit ein Mittel namens Wunder-Mineral-Lösung (auf Englisch als MMS abgekürzt) und preisen es als Heilmittel gegen eine Reihe von Krankheiten wie Alzheimer und Krebs an. Als Präsident Donald Trump im April zur allgemeinen Verwunderung sagte, womöglich könnten „Injektionen“ von Desinfektionsmitteln Coronavirus-Patienten heilen, sprangen sie auf den Zug auf.

Betrüger gründete sogar eigene Kirche
„Trump hat MMS und alle Informationen!!! Es passieren Dinge, Leute!“ schrieb Grenon auf Facebook. „Möge Gott anderen helfen, die Wahrheit zu sehen.“ Grenon hat sogar eine Kirche gegründet, die Genesis II Kirche der Gesundheit und Heilung. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich dabei nur um einen Deckmantel für sein Geschäft.

Die Grenons sollen Zehntausende Flaschen des Mittels verkauft und allein im vergangenen Jahr 500.000 Dollar (rund 440.000 Euro) damit eingenommen haben. Der Staatsanwaltschaft zufolge liegen der Arzneimittelbehörde FDA Berichte vor, wonach Kunden nach dem Einnehmen des Mittels ins Krankenhaus eingeliefert wurden, schwere Krankheitssymptome entwickelten und sogar starben. Nähere Angaben machte die Justiz aber nicht.

Bleichmittel trotz Gerichtsurteil weiter vertrieben
Ein Gericht hatte den Grenons bereits in der Vergangenheit den Verkauf des Bleichmittels verboten. Die Staatsanwaltschaft wirft der Familie nun vor, sich darüber hinweggesetzt zu haben.

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