Neue Biografie
Historiker: “Simon Wiesenthal war Mossad-Agent”
Das brisante Buch erscheint demnächst fast gleichzeitig auf Hebräisch, Englisch und Deutsch. Segev zufolge soll Wiesenthal bei seiner Jagd nach Verbrechern des nationalsozialistischen Regimes nicht immer allein gehandelt haben.
Vom Mossad habe Wiesenthal 300 Dollar Monatslohn bekommen. Der Geheimdienst bezahlte im Jahr 1960 auch die Einrichtung seines kleinen Büros in Wien, berichtete die israelische Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf das Buch. Zudem habe Wiesenthal einen israelischen Pass bekommen, obwohl er kein israelischer Staatsbürger war.
Schon 1948 Jagd auf Nazi-Schergen gemacht
Laut Segev habe es schon 1948 unter Wiesenthals Mitwirkung einen Versuch gegeben, in Österreich den Organisator des Holocaust, Ex-SS-"Obersturmbannführer" Adolf Eichmann zu fangen. Daran sollen neben drei Mossad-Agenten auch österreichische Sicherheitsbehörden beteiligt gewesen sein.
Eichmann sei in Altaussee aufgelauert worden, wo seine Frau und seine Kinder damals lebten. Doch entgegen aller Erwartungen kam Eichmann zu Weihnachten nicht auf Besuch. Er wurde schließlich erst 12 Jahre später aus Argentinien entführt und nach einem Prozess in Israel hingerichtet.
Kreisky soll Wiesenthal bespitzeln haben lassen
Wiesenthal soll laut Segevs Buch dem israelischen Geheimdienst auch Informationen über die Aktivitäten flüchtiger Nazis in arabischen Ländern geliefert haben, insbesondere über deutsche Raketenwissenschaftler, die für Ägypten arbeiteten. Interessante Details soll Segev nach dem Haaretz-Bericht auch zu Wiesenthals Konflikt mit dem ehemaligen SPÖ-Bundeskanzler Bruno Kreisky liefern. Demnach habe Kreisky Wiesenthal intensiv bespitzeln lassen.
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