Absicherung unmöglich

Waxeggklamm: Risikopassage auch für E-Biker

Tirol
11.06.2020 18:00

„Irgendwann passiert etwas!“ Diese Vorahnung von Ulli Huber, Bergrettungs-Bezirkschef von Schwaz, wurde Sonntagabend wahr. Wie berichtet, stürzte ein Mayrhofner (39) in der Waxeggklamm im Zemmgrund in den Zemmbach hinunter und starb. Der Weg stellt im Sommer auch eine große Gefahrenquelle für E-Biker dar.

Ein abschnittsweise sehr schmaler, theoretisch selbst von Autos befahrbarer Weg führt durch die Waxeggklamm. „Aber nicht einmal der Wirt der Berliner Hütte fährt hier durch, sondern lässt den Wagen vorher stehen“, weiß Ulli Huber.

Für Wanderer sollte die recht kurze Passage, in der der Hang rund 40 bis 60 Meter jäh in die Schlucht abfällt, kein Problem darstellen. Allerdings ist der Abschnitt nicht ausreichend abgesichert. Wer zu weit außen geht und stolpert, befindet sich in Lebensgefahr. Stolpern wurde wohl auch dem Mayrhofner zum Verhängnis, der mit Kollegen vom Schafauftrieb zurück in das Tal unterwegs war.

Jährliche Sanierung
„Den Weg hier entsprechend abzusichern, ist aber leider fast nicht möglich“, sagt Ulli Huber. Denn das Gelände lasse dies gar nicht zu. Die Wegerhaltergemeinschaft sei ohnehin sehr bemüht und investiere jährlich sehr viel Geld in diese Trasse, die immer wieder von Steinschlägen in Mitleidenschaft gezogen werde.

„Hier fehlt Bremsweg“
Bange blickt der Bergretter jedenfalls auf die „anrollende“ E-Bike-Saison. Da wird es in der Waxeggklamm im wahrsten Sinne des Wortes eng für die Biker – und sehr gefährlich. „Hier fehlt dann der Bremsweg“, fürchtet Ulli Huber. Ein schweres E-Bike lässt sich nicht rechtzeitig anhalten, wenn man zu schnell unterwegs ist. Und ältere Biker haben, wie zahlreiche Unfälle in Tirol heuer schon zeigten, ihr Gefährt oftmals nicht mehr wirklich im Griff. 60 Höhenmeter trennen die Trasse vom Bach.

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