Verband kämpft weiter

Schwimmen: Stopp für Innsbrucker 50-m-Becken

Tirol
07.06.2020 20:45

Die Wogen im Tiroler Schwimmsport gehen seit Freitag hoch - aber nicht im Becken, ganz im Gegenteil. Denn das seit Jahrzehnten von der Schwimm-Community angestrebte Projekt eines 50-m-Beckens in der Tiroler Landeshauptstadt wurde von der Politik nun offenbar zur Gänze ad acta gelegt. Bürgermeister Georg Willi (Grüne) und Tirols LHStv. Josef Geisler (ÖVP) verkündeten den Projektstopp.

Und das per Mail als Unterpunkt zur Verkündung der Wiederaufnahme des Trainings im Landessportcenter nach der Corona-Pause ab kommendem Mittwoch. Dieser positive Aspekt konnte den Ärger der Funktionäre des Tiroler Landesschwimmverbandes aber kaum verringern.

„Aus den Medien davon erfahren“
Denn Landesverbandspräsident Markus Senfter und Vorstandskollegen mussten vom Projektstopp aus den Medien erfahren, da das Verbandsbüro an Freitagen nicht besetzt ist. Zum anderen stieß die Art der Kommunikation der Entscheidung grundsätzlich auf.

„Es ist noch immer ein Schock“, sagte Stefan Opatril im Gespräch mit der APA - nach einer Samstagvormittag in Innsbruck zu dem Thema abgehaltenen Pressekonferenz. Opatril hat zwar keine Funktion im Verband seines Heimat-Bundeslandes, der Ex-Spitzenschwimmer ist aber Vizepräsident des Österreichischen Verbandes (OSV): „Als OSV-Vertreter bin ich mit dem Landesschwimmverband abgestimmt.“

Verband will weiter kämpfen
Man wolle die Entscheidung der Politik so nicht akzeptieren, sondern weiterkämpfen. Auch deshalb, da es Finanzierungszusagen für das Projekt gebe. Laut Opatril handelt es sich dabei um zehn Millionen Euro von den Innsbrucker Kommunal-Betrieben (IKB), um acht Millionen Euro vom Land, und der Bund sei für fünf bis sechs Millionen Euro im Wort. Die sich daraus ergebenden rund 24 Millionen Euro seien bereits etwa dreiviertel der Gesamt-Kosten von 30 bis 35 Mio. Euro. Bis zu 45 Mio. Euro - wie in der Freitag-Mail angeführt - seien es nicht.

Es werde nun die Kommunikation mit Willi gesucht. Der Bürgermeister hatte in der Mail argumentiert, dass die Realisierung des Projekts aus jetziger Sicht (Covid-19, Anm.) nicht mehr realistisch erscheine.

Opatril hofft, dass der Stadtchef umgestimmt werden kann: "Wir werden auf jeden Fall einen Schritt auf ihn zumachen. Da hoffe ich, dass wir ihn überzeugen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, ein Bauprojekt in dieser Größenordnung zu finanzieren. Gerade jetzt die Wirtschaft beleben und ein energiesparendes Konzept umzusetzen.

Froh über die Öffnung
Über die Öffnung des Landessportcenters für das Training ab Mittwoch sei man froh, auch wenn der Termin sieben Wochen hinter der Öffnung der Südstadt liegt. Schon seit Mitte Mai könne im Tivoli-Freibad trainiert werden. Davor waren jedoch zwei Kader-Athleten, u.a. Simon Bucher, fix nach Linz ausgewichen.

Drei weitere Aktive pendelten täglich nach Salzburg. Die jetzige Öffnung sei besonders für das Nachwuchs-Training wichtig bzw. für die Spitzen-Athleten im Fall von Schlechtwetter zum Ausweichen vom Tivoli-Freibad.

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