Steirischer Sonderfall

Bürokratischer Hürdenlauf für Pflegebonus

Steiermark
02.05.2020 06:00

Die steirische Regelung lässt 24-Stunden-Betreuerinnen und ihr Schützlinge verzweifeln. Die Neos beantragen im Landtag nun ein Ende des bürokratischen Mehraufwands.

Österreichs Bürokratie und das Coronavirus - zwei Dinge, die so gar nicht harmonieren. Miteinstimmen in dieses eher traurige Lied können nun auch 24-Stunden-Pflegekräfte und ihre Schützlinge. Für sie hat sich nämlich das Land Steiermark etwas „Besonderes“ einfallen lassen. Um in den Genuss des Corona-Pflegebonus (bundesweit 500 Euro) zu kommen, ist ein bürokratischer Hürdenlauf erforderlich.

Kompliziertes Verfahren
„Es beginnt mit einem sechsseitigen Antrag, der bei uns nur auf Deutsch verfügbar ist“, erklärt Ingrid Konrad, die Geschäftsführerin der Agentur „Glücklich daheim“ in Raaba-Grambach. Der Antrag muss beim Land eingebracht werden - nach einer Prüfung erfolgt die Antwort an den Antragsteller, der in unserem Bundesland übrigens die zu betreuende Person ist. „Diese oder ihre Angehörigen müssen nun in Vorleistung gehen und der Betreuerin das Geld überweisen“, sagt Konrad.

Nach Übermittlung der Auszahlungsbestätigung an das Land erhält man dann die Bonuszahlung zurück. Klingt kompliziert, ist es auch. „Hinzu kommt, dass viele unserer Kunden Mindestpensionisten sind und auch ihre Angehörigen nicht im Geld schwimmen.“ In anderen Bundesländern hingegen sind die Betreuer Antragsteller - in Wien kann man sogar online ansuchen

Neos fordern Änderung
Die Neos fordern nun bei der Landtagssitzung am Dienstag eine entsprechende Adaptierung: „Den Pflegekräften sollten durch überbordende Bürokratie keine Steine in den Weg gelegt werden. Hier muss sich die Landesregierung dringend um eine bessere Lösung bemühen, andere Bundesländer leben es vor“, stellt Familiensprecher und Landtagsabgeordneter Robert Reif klar.

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