Nun scheint es fix: Die Gaißauer Bergbahnen sind künftig wieder in heimischer Hand. Der Tennengauer Erdbau-Unternehmer Bernhard Eibl wird das insolvente Skigebiet übernehmen – zusammen mit dem Wiener Rechtsanwalt Berthold Lindner. Der dreiköpfige Gläubigerausschuss ist von dem Konzept des Duos überzeugt und hat seine Empfehlung ausgesprochen.
Masseverwalter Wolfgang Hochsteger sagt: „Jetzt muss ein Vertrag ausgearbeitet werden.“ Diesen muss das Gericht dann bestätigen. Wegen der Corona-Krise dürfte dies erst im Mai der Fall sein.
Die neuen Investoren sind jedenfalls voller Tatendrang. „Wir wollen neue Impulse in der Region setzen“, sagt Lindner. In der Wintersaison 2021/22 sollen die Lifte erstmals wieder fahren. Schneekanonen sollen dann für eine flächendeckende Beschneiung sorgen. Die Planungen dafür laufen: Angedacht ist ein größerer Speicherteich. Für diesen bedarf es neben diverser behördlicher Genehmigungen auch der Zustimmung der Grundbesitzer. Größter Grundbesitzer im Skigebiet sind die Bundesforste (ÖBF). Diese sind derartigen Plänen nicht abgeneigt. „Grundsätzlich ist ein Teich sicher möglich, aber es gibt viele Details zu beachten“, sagt Erwin Stampfer, Leiter des ÖBF-Forstbetriebs im Flachgau und Tennengau. Neue Lifte sind vorerst nicht geplant.
Oberösterreichischer Bieter geht leer aus
Eibl und Lindner bekommen damit wohl den Vorzug gegenüber einer Investorengruppe um den Oberösterreicher Christian Silberleithner. Dieser wollte die maroden Bergbahnen ebenfalls übernehmen – hat aber wohl das finanziell schlechtere Angebot gemacht. „Der ganze Ablauf ist äußerst kurios“, sagt Silberleithner. Noch am Dienstagmorgen sei er vom Büro von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) zu einem Gespräch betreffend der weiteren Vorgehensweise eingeladen worden.
Zuletzt befand sich das Skigebiet zu 75 Prozent im Besitz des Chinesen Zhonghui Wang und seiner „J&Y Holding Group Ltd“. Unter Wang schlitterten die Bergbahnen zwei Mal in die Insolvenz.
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