Christoph Szalay

Gedichte, die neue Blicke auf die Natur werfen

Steiermark
14.04.2020 21:00

Wald und Wiese, Berg und See - der steirische Lyriker Christoph Szalay wirft in seinem neuen Gedichtband einen zeitgenössischen Blick auf die Natur. Präsentieren konnte er „raendern“ vorerst zwar nur mit einer Lesung auf seiner Facebook-Seite, erhältlich ist das wunderbare Experiment aber trotzdem schon.

Kaum eine andere Sphäre wurde von der Lyrik im Laufe der Literaturgeschichte so stark beackert, wie die unberührte Natur. Berg, Wald, Wiese und See - darin hat der Mensch schon immer einen mythischen Spiegel der eigenen Seelenlandschaften und der aktuellen politischen Tendenzen gesucht und gefunden. Und dabei ganz gerne übersehen, dass der Mensch auch viele negative Spuren in eben dieser Landschaft hinterlässt.

Nicht über historische Bruchstellen hinwegsehen
Gegen diesen poetischen Raubbau versucht Christoph Szalay in seinem neuen Gedichtband „raendern“ anzuschreiben und dabei einen neuen Blick auf diese Landschaften zu werfen - ein Blick, der nicht über historische Bruchstellen und ideologische Kontaminationen hinwegschweift. Denn wer von Natur spricht, ist meist nicht weit vom komplexen Konzept der Heimat entfernt.

„Wie sieht Heimat aus?“
Und so steht am Anfang des Bandes auch eine altbekannte Frage: „sag, was nennst du heimat“. Und was als klassischer Gedichtband beginnt, franst Seite für Seite immer mehr aus: Es mischen sich Zitate, fremde Sprachen, Bilder und unbekannte Zeichen in den Text, letztlich sogar Überschreibungen.

Die Natur, die Szalay hier beschreibt, ist eben keine kompakte und natürliche Einheit, die sich zu herrlichen Formulierungen schnüren und schön in poetische Bilder verpacken lässt. Sie ist wild, offen - und vor allem nur von vorläufiger Gültigkeit. Oder wie Szalay am Ende seines smarten und vielstimmigen Bandes feststellt: „deine kategorien sind ab hier unbrauchbar“.

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