Auf Mond-Rückseite

NASA will aus Krater Mega-Radioteleskop machen

Wissenschaft
09.04.2020 13:39

Geht es nach einem Forscher am Jet Propulsion Laboratory (kurz JPL) der US-Raumfahrtbehörde NASA in Pasadena (Kalifornien), dann wäre die „dark side of the moon“ perfekt dafür geeignet, die Tiefen des Alls zu beobachten. Er schlägt daher vor, ebendort in einem der zahlreichen großen Krater ein gewaltiges Radioteleskop (Bild oben) mit einem Durchmesser von einem Kilometer zu errichten.

Das entsprechendes Konzept eines Lunar Crater Radio Telescope (kurz LCRT) hat JPL-Wissenschaftler Saptarshi Bandyopadhyay beim Ideenwettbewerb „NASA Innovative Advanced Concepts“ (NIAC) eingereicht und ist damit als Sieger hervorgegangen. Mondkrater hätten von Natur aus die natürliche Form einer Teleskopschale, so eines der Argumente des Robotikspezialisten.

Mond als natürlicher Schutzschild
Hinzu komme, dass der Erdtrabant quasi als Schutzschild fungiere und das Radioteleskop vor menschengemachten Funkstörungen schütze. Zudem wäre das LCRT während der Mondnacht auch vor Störeinflüssen der Sonne geschützt, wird Bandyopadhyay auf der Website der NASA zitiert.

Er schlägt vor, mit sogenannten DuAxel-Robotern (Bild oben) in einem drei bis fünf Kilometer großen Krater ein Drahtgeflecht mit einem Durchmesser von einem Kilometer zu verlegen, welches so einen sphärischen Kappenreflektor bildet.

Könnte wichtige Erkenntnisse liefern
Ein solches Radioteleskop, das um ein Vielfaches größer wäre als das zurzeit größte Radioteleskop der Welt, könnte Astronomen wichtige Erkenntnisse liefern. Nicht zuletzt deshalb, weil das Lunar Crater Radio Telescope das frühe Universum im Wellenlängenband von 10 bis 50 Meter (das entspricht einem Frequenzband von sechs bis 30 MHz, Anm.) beobachten könnte, in dem es bisher nicht erforscht wurde.

Das derzeit größte Radioteleskop der Welt befindet sich in China. Das Five-hundred-meter Aperture Spherical radio Telescope (kurz FAST, Bild oben) wurde 2016 fertiggestellt, hat einen Durchmesser von knapp 500 Metern und zeichnet Strahlung aus den Tiefen des Alls auf. Durch seine Daten erhoffen sich Astronomen neue Erkenntnisse über das Universum.

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