„Man lässt uns allein“

Druck für steirische Baufirmen wird immer größer

Steiermark
28.03.2020 08:00

Bauarbeiter als Menschen zweiter Klasse? Auftraggeber pochen auf Fristeneinhaltung. Arbeiten die Firmen nicht, riskieren sie Pönale. Neue Regelung bringt nur wenig Klarheit.

„Bleiben Sie zuhause!“ Für die Bauarbeiter gilt das Gebot der Stunde weiterhin nicht, sie sollen brav “weiterhackln„. “Unsere Mitarbeiter werden offensichtlich als Menschen zweiter Klasse angesehen„, schüttelt ein steirischer Bauunternehmer den Kopf.

„Wischi-Waschi-Regelung“
In der Branche ist aktuell jedenfalls Feuer am Dach. „Politik und Sozialpartner haben beschlossen, dass wir selbst zu entscheiden haben, ob wir weiter arbeiten oder nicht - das ist eine echte Wischi-Waschi-Regelung, und man lässt uns wieder allein“, fährt ein anderer Baumeister, der ebenfalls anonym bleiben möchte, fort.

Staatlich geführte Betriebe wenig gesprächsbereit
Gut die Hälfte der steirischen Bauunternehmen haben ihren Betrieb nicht zuletzt aus Sorge um ihre Mitarbeiter vorübergehend eingestellt - und riskieren damit empfindliche Strafzahlungen, die bei Nichteinhaltung von Fertigstellungsfristen fällig werden. Dass sich da speziell Betriebe, die sich im öffentlichen Eigentum befinden, als wenig gesprächsbereite Bauherren entpuppen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Seit gestern gibt es auch eine Handlungsanleitung der Sozialpartner für Baustellen. „Der Mensch steht vor der Arbeit“, sagt Beppo Muchitsch, Chef der Gewerkschaft Bau + Holz, „der nächste Schritt ist jetzt der Schutz vor dem Bauherren."

Von vielen Betroffenen werden die Bestimmungen - ein Meter Abstand, Schutzkleidung (die aktuell schwer bis gar nicht verfügbar ist) etc. - ohnehin als realitätsfremd angesehen.

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