Verzicht aufs Erbe

Skandal in Spanien: König Felipe bricht mit Vater

Adabei
16.03.2020 05:38

Der spanische König Felipe VI. hat nach einem neuen Skandal um seinen Vater Juan Carlos drastische Maßnahmen ergriffen. Der Monarch werde auf das Erbe, das ihm später zustehen würde, verzichten, teilte das Königshaus überraschend am Sonntagabend mit. Zudem werde Juan Carlos, der vor sechs Jahren zugunsten seine Sohnes abgedankt hatte, das Gehalt gestrichen, so die Casa Real.

Der Altkönig (82) hatte zuletzt immerhin rund 194.000 Euro jährlich aus der Haushaltskasse der Bourbonen bekommen. „Felipe bricht die Verbindungen zu seinem Vater ab“, schrieb die Zeitung „El Mundo“.

Ermittlungen gegen früheren Monarchen
Hintergrund sind Justizermittlungen gegen den früheren Monarchen: Juan Carlos - der 2014 nach einer umstrittenen Elefantenjagd, mutmaßlichen Seitensprüngen und anderen Skandalen den Thron aufgegeben hatte - soll demnach ein millionenschweres Schmiergeld kassiert haben.

Es geht um Konten in der Schweiz, eine Überweisung von 100 Millionen Euro des saudischen Königs im Jahr 2008 und die Frage, ob der Bau einer Schnellbahnstrecke in Saudi-Arabien durch ein spanisches Konsortium dadurch begünstigt wurde.

Zitat Icon

Die Krone muss die Würde der Institution gewährleisten, ihr Ansehen bewahren und ein integeres, ehrliches und transparentes Verhalten haben.

Statement des Zarzuela-Palastes

Spaniens Ex-König Juan Carlos I. (Bild: APA/AFP/Jaime Reina)
Spaniens Ex-König Juan Carlos I.

„Würde der Institution gewährleisten“
Einem Bericht der britischen Zeitung „Telegraph“ zufolge soll Felipe (52) dabei als zweiter Begünstigter einer Offshore-Stiftung auftauchen. Davon distanziert sich das Königshaus nun deutlich. Felipe habe davon nichts gewusst, hieß es. „Die Krone muss die Würde der Institution gewährleisten, ihr Ansehen bewahren und ein integeres, ehrliches und transparentes Verhalten haben“, hieß es aus dem Zarzuela-Palast. „Denn nur so verdient sie sich die moralische Autorität, die sie für die Ausübung ihrer Funktionen benötigt.“

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(Bild: kmm)



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