Blutige Messerattacke in Wien-Favoriten: Ein Afghane (16) soll im Streit auf einen jungen Mann eingestochen haben. Das Opfer erlitt mehrere Stichverletzungen am Rücken und am Oberschenkel. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Der mutmaßliche Täter konnte wenig später von der Polizei auf der Straße gestellt werden. Er ist laut Polizei geständig.
Die Polizei wurde verständigt, da eine Person mit mehreren Messerstichen am Gehsteig in der Gellertgasse aufgefunden worden war. Beim Eintreffen der Beamten wurde das Opfer bereits von der Berufsrettung Wien und dem Notarzt erstversorgt und in weiterer Folge ins Krankenhaus gebracht.
Da zunächst unklar war, was vorgefallen war, wurden Zeugen befragt. Darunter auch zwei junge Frauen, die - wie sich wenig später herausstellen sollte - den mutmaßlichen Täter kannten und die Exekutive auf eine falsche Spur bringen wollten.
Die Zeuginnen tischten den Beamten folgende Geschichte auf: Demnach hätte sie ein Unbekannter beschimpft und sei mit einem Messer auf sie zugekommen, als sie auf der Straße standen. Ein Jogger - das spätere Opfer - habe sie beschützen wollen. Doch der Messermann habe mehrmals auf ihn eingestochen und sei dann geflüchtet. Die beiden Zeuginnen gaben gegenüber den Polizisten eine Fluchtrichtung an, eine genaue Täterbeschreibung blieben sie allerdings schuldig.
Blutverschmierte Kleidung
Im Zuge der Fahndung stießen die Beamten dann auf einen jungen Mann. Er telefonierte und verhielt sich äußerst auffällig. Darüber hinaus bemerkten die Polizisten, dass der Mann leichte Verletzungen im Gesicht hatte und blutverschmierte Kleidung trug.
Nach Widersprüchen Geständnis abgelegt
Die Polizisten stoppten den junge Mann. Dieser meinte zunächst, er sei von einem unbekannten Mann ausgeraubt und mit einem Messer bedroht worden. Er habe jedoch flüchten können.
Aufgrund der teils wirren Angaben nahmen die Beamten den Burschen mit auf eine Polizeiinspektion. Im Verlauf der weiteren Befragung und der Konfrontation mit der Messerattacke in der Gellertgasse zeigte sich der 16-jährige afghanischer Staatsangehörige schließlich geständig.
Zeuginnen angezeigt
Es stellte sich auch heraus, dass sich der 16-jährige Verdächtige und die beiden Zeuginnen kannten und zuvor gemeinsam eine Party besucht hatten. Dort dürfte es zu einem Streit zwischen den Jugendlichen und dem Opfer gekommen sein. Er wurde in die Justizanstalt eingeliefert und sieht sich mit einer Anzeige wegen versuchten Mordes konfrontiert.
Die beiden Zeuginnen - österreichische Staatsbürgerinnen im Alter von 16 und 18 Jahren - werden wegen Begünstigung zur Anzeige gebracht, da sie falsche Angaben zur Fluchtrichtung sowie zur Täterbeschreibung gemacht hatten.
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