Landwirte als Prüfer

Billig-Fleisch: Bauern als „Hendl-Spione“

Österreich
08.03.2020 06:00

Bis zu 12.000 Transport-Kilometer hat jenes Geflügelfleisch in den Knochen, das bei uns anonym in Halbfertig- oder Fertigprodukten als Geflügel-Nuggets, paniertes Geflügelfleisch oder als Backhendl-Salat auf die Teller kommt. Jetzt schwärmen unsere Landwirte als „Hendl-Spione“ in Supermärkte aus.

Dem Konsumenten vorneweg ans Herz gelegt: Geflügel in Österreich lebt nachweislich deutlich gesünder als in anderen EU-Ländern. Denn der Antibiotikaeinsatz konnte in den vergangenen sechs Jahren um mehr als 50 Prozent gesenkt werden. Damit Konsumenten bei Verarbeitungsprodukten und in der Gemeinschaftsverpflegung gezielt nach heimischer Qualität greifen können, fordert unter anderem auch Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung.

Denn auf einem Fünftel der ausländischen Billigfleisch-Produkte dürfen sogar die kleinen markanten rotweißroten Fähnchen wehen, weil die Herkunftsbezeichung nur bei rohem Fleisch gesetzlich vorgeschrieben ist. Importiert wird aus Südamerika, Thailand und – in diesen Tagen besonders brisant – sogar aus China!

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Wir brauchen gesetzlich verbindliche Regeln, die eine irreführende oder gar bewusst falsche Kennzeichnung bei verarbeiteten Lebensmitteln ausschließen.

Ferdinand Lembacher und Georg Strasser

Suche nach rot-weiß-roten Fähnchen
„Wir brauchen gesetzlich verbindliche Regeln, die eine irreführende oder gar bewusst falsche Kennzeichnung bei verarbeiteten Lebensmitteln ausschließen“, präzisieren Landwirtschaftskammer-Generalsekretär Ferdinand Lembacher und Bauernbund-Boss Georg Strasser. Letzterer schickt jetzt seine Landwirte aus, um in Supermärkten nach verräterischen rot-weiß-roten Fähnchen zu suchen, die agrarische Heimatlebensmittel vortäuschen.

Mark Perry, Kronen Zeitung

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