Ein Verzicht auf die Autobahnmaut rund um Salzburg würde die Stadt massiv entlasten. Tausende Pendler und Touristen könnten, wie auch in jeder italienischen Stadt üblich, das Zentrum ohne Gebühr umfahren. Lippenbekenntnisse Salzburger Politiker dazu gibt es genug. Helmut Naderer, Vizebürgermeister von Seekirchen, stellte schon 2000 als Landtagsabgeordneter einen diesbezüglichen Antrag: "Man würde dadurch auch die Abzock-Aktionen der Asfinag im Bereich der Einkaufszentren und rund um die Messe verhindern und so viel böses Blut vermeiden."
In Niederösterreich und Tirol klappt's
Salzburgs Landespolitiker stoßen mit diesem Wunsch beim Bund offenbar auf taube Ohren, das zeigt die jüngste Ausnahmeregelung. Mit Verordnung vom 1. Juli wird für die S5 zwischen Krems und dem Knoten Jettsdorf die Mautpflicht aufgehoben. Bereits am 18. Dezember 2009 hatte der Bund die Vignettenpflicht zwischen Krems und Grafenwörth, ebenfalls auf der S5, abgeschafft.
Ohne Autobahnpickerl kann man beispielsweise auch zwischen Kiefersfelden und Kufstein-Süd unterwegs sein, auch auf der A10 zwischen Flachau und Rennweg muss man übrigens nur die Tunnel-Sondermaut (9,50 Euro pro Strecke) bezahlen.
"Bürger zweiter Klasse"
Weil die Asfinag zehn Milliarden Euro Schulden hat, werden Touristen und Pendler wohl weiter vergebens auf eine Mautausnahme hoffen. Von den 105.000 Maut-Prellern 2009 wurde ein Großteil bei Salzburg abkassiert. Naderer: "Der Bund behandelt die Salzburger Autofahrer als Bürger zweiter Klasse."
Kronen Zeitung
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