"Tat aus Liebe"

Pensionist erschoss kranke Ehefrau – drei Monate bedingt

Steiermark
14.07.2010 18:12
Ein 84-jähriger Steirer, der auf Verlangen seine Ehefrau erschossen hatte, ist am Mittwoch in Graz zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Der Mann hatte seine schwer kranke Gattin Anfang des Jahres "erlöst" und wollte auch mit ihr zusammen sterben. Er schoss sich eine Kugel in den Mund - und überlebte. Der Angeklagte nahm den Spruch des Schöffensenats an, die Staatsanwältin will allerdings berufen - somit ist das Urteil nicht rechtskräftig.

"Wir haben gleich nach dem Krieg geheiratet. Dann haben wir goldene Hochzeit gehabt, und diamantene Hochzeit. Einer hat auf den anderen aufgepasst", schilderte der betagte Steirer. Als die Schmerzen seiner Frau - sie war 81 Jahre alt und litt unter Osteoporose - immer unerträglicher wurden, sprach das Paar im Sommer 2009 zum ersten Mal davon, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden.

"Wollten Kindern nicht zur Last fallen"
"Wir haben besprochen, dass wir unseren Kindern nicht zur Last fallen wollen", so der 84-Jährige. Zu Weihnachten wurde der Zustand der Ehefrau immer schlimmer, und Anfang des Jahres beschlossen die beiden, dass nun der richtige Zeitpunkt für ihr Vorhaben gekommen sei. "Sie hat gesagt, sie kann nicht mehr, sie will nicht mehr, es tut so weh. Ich hab gesagt, mir is wurscht, ich bin auch schon 84 Jahre..."

"Er hat es aus Liebe getan"
Als seine Frau sich daraufhin selbst mit einem Messer Schnittwunden zufügte, erschoss er sie. Dann schrieb der 84-Jährige noch Anweisungen für die Kinder auf, richtete alle Dokumente her und richtete die Waffe gegen sich selbst. Das Projektil blieb im Kiefer stecken - nur ein weißes, rundes Pflaster am Hals verwies am Mittwoch noch auf die schwere Verletzung. "Seine Schuld ist gering, er hat es aus Liebe und Mitleid getan", meinte der Verteidiger.

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