Touristenansturm

Belvedere bekommt unterirdisches Besucherzentrum

Wien
06.12.2019 08:04

Das Belvedere in Wien konnte sich auch 2019 nicht über einen Besuchermangel beklagen. Mit 1,7 Millionen an allen drei Standorten verbuchten Gästen darf sich Generaldirektorin Stella Rollig erneut über ein Besucherplus freuen. Doch die Besuchermassen stellen das Museum vor Probleme. Nun sollen ein Besucherzentrum im Oberen Belvedere und eine zusätzliche Dependance in Salzburg ein wenig Abhilfe schaffen. 

Eine erste Maßnahme, um den Touristenzustrom im Oberen Belvedere zu bewältigen, hat man im abgelaufenen Jahr mit der Etablierung eines neuen Time-Slot-Ticketsystems ergriffen, wodurch sich die langen Schlangen vor dem Eingang aufgelöst haben. „In größeren Zeiträumen gedacht, müssen wir aber weit mehr tun“, meint Rollig im APA-Interview. „Das Time-Slot-System ist nur eine Kanalisierung und Steuerung der Besucherströme. Da kein Ende des Tourismusbooms in Sicht ist und wir weitere Steigerungen erwarten, werden wir mit größeren Maßnahmen reagieren müssen.“

Geplante Kosten liegen bei 30 Millionen Euro
Das betrifft etwa den Shop, die Garderoben oder die Ausgabe der Audioguides, wo es zunehmend zu Staus kommt. Die Lösung: ein unterirdisches Besucherzentrum, in dem das „Onboarding“ stattfindet. „Damit könnten wir das Schloss von diesen Nebenfunktionen entlasten und die Präsentation der Sammlung weiter ausdehnen.“ Der Kostenpunkt für den Bau, der zwischen dem sogenannten Kavalierstrakt an der Prinz-Eugen-Straße und dem Oberen Belvedere geplant ist, liegt bei 30 Millionen Euro. Rollig hofft, den Bund für eine Drittelfinanzierung gewinnen zu können. Als Zeithorizont nennt die Direktorin den „Verlauf der 2020er-Jahre“.

Partnerschaft mit Salzburg
Etwas früher könnte die geplante Dependance in Salzburg eröffnen, für die nun zwei Varianten im Raum stehen. Am Standort der Neuen Residenz stünden sowohl Pläne für eine unterirdische Erweiterung als auch für einen Neubau im Hof im Raum. Spätestens im Februar sollen beide Konzepte „mit Zahlen hinterlegt auf dem Tisch liegen“. Eine weitere Ausdehnung auf andere Bundesländer stehe derzeit nicht an. „Ich sehe uns noch nicht in einer Franchise-Situation wie etwa der Louvre oder das Guggenheim“, lacht Rollig. Die Partnerschaft mit Salzburg sei „einzigartig“.

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