Causa Augartenspitz

Aktivisten kündigen neue “individuelle Maßnahmen” an

Wien
11.06.2010 11:48
Die Gegner des geplanten Sängerknaben-Konzertsaales im Wiener Augarten schließen nicht aus, dass es weitere Aktionen gegen den Bau geben wird - kämpfen aber auch mittels Petition gegen das Projekt. Am Freitag wurde eine solche an Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SP) übergeben. Die Baubewilligung, so sind die Aktivisten überzeugt, sei unrechtmäßig zustande gekommen. Sie wollen verhindern, dass die Konzerthalle am sogenannten Augartenspitz errichtet wird.

Ihren Unmut haben die Saal-Gegner bereits wiederholt zum Ausdruck gebracht, inklusive Besetzungen und anschließenden Polizeieinsätzen. Derzeit gebe es keine umfangreiche Bautätigkeit, berichtete Raja Schwahn-Reichmann vom "Josefinischen Erlustigungskomitee". Es könne jedoch sein, dass solche unmittelbar bevorstünden. Sie glaube, dass es dann zu neuerlichen Aktionen kommen werde, betonte sie am Freitag.

"Ich nehme an, dass es individuelle Maßnahmen im Bereich der Baustellenzufahrt geben wird", prophezeite Schwahn-Reichmann. Baufahrzeuge könnten etwa durch die Veranstaltung eines "öffentlichen Frühstücks" oder durch "Lustwandeln" am Einfahren gehindert werden. Die Fläche vor den Zufahrten sei öffentlicher Raum, ein Aufenthalt dort nicht verboten, zeigte sie sich überzeugt.

Gegner orten Formalfehler rund um Baubescheid
Eher nicht rechtmäßig ist nach Ansicht der Gegner der Baubescheid zustande gekommen. Ein Formalfehler sei zum Beispiel dadurch begangen worden, dass der Bescheid des Denkmalamtes nicht an Landeshauptmann Michael Häupl (SP) zugestellt worden sei. Dieser hätte aus rechtlichen Gründen gegen diesen berufen müssen. Die Denkmalschutzbehörde habe, so kritisieren die Aktivisten, nämlich einer "Teilzerstörung" des Augartens zugestimmt. Tatsächlich dürfe der denkmalgeschützte Park aber nicht verbaut werden, sind sie überzeugt.

In der am Freitag übergebenen Petition werden die Mitglieder des Nationalrats bzw. die zuständigen Mitglieder der Bundesregierung aufgefordert, für einen "endgültigen Stopp" aller Verbauungen im Augarten, der sich im Besitz des Bundes befindet, einzutreten. Zudem solle ein "ergebnisoffener Mediationsprozess" unterstützt werden.

Weitere Hintergründe rund um die Causa siehe Infobox!

Die Wiener Sängerknaben wollen am Augartenspitz - der nicht öffentlich zugänglich ist - einen 380 Sitzplätze umfassenden Konzertsaal errichten. Dieser Bau wird nach dem verstorbenen früheren Präsidenten der Sängerknaben, Eugen Jesser, benannt. Die Aktivisten lehnen das Projekt ab und fordern stattdessen, den Augartenspitz in eine öffentlich zugängliche Parkfläche umzuwandeln.

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