Rodung angeordnet:

Landwirt kämpft um den Erhalt von 20.000 Bäumen

Oberösterreich
01.11.2019 12:30

Sechs seiner 36 Hektar Wald hat der Mühlviertler Landwirt Klaus Erhart durch den Borkenkäferbefall schon verloren. Jetzt droht der Verlust weiterer 20.000 Bäume, die der Bauer 2011 ohne Ansuchen um Genehmigung auf seinem Acker gepflanzt hat. Seine Beschwerde gegen den Rodungsbescheid scheint wenig Aussicht auf Erfolg zu haben.

Acht Jahre hat der Energiewald im Grenzgebiet der Gemeinden Kefermarkt und Neumarkt im Mühlkreis niemand gestört. Vielen ist er gar nicht aufgefallen. Auch dem Kefermarkter Bürgermeister Wolfgang Brandstötter nicht (VP). Bis er einen Hinweis erhielt und dann strikt nach Gesetz handelte. Er ordnete Landwirt Klaus Erhart an, bis Ende Mai den Acker in seinen ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Sprich: 20.000 Bäume müssen weg.

Landesrat verweist auf Gesetz
Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ebenfalls ÖVP) stellt sich hinter den Ortschef: „Der Bürgermeister hat den Bescheid infolge einer erfolgten Anzeige ausgestellt und ist daher seiner Pflicht nachgekommen. Es handelt sich um einen Entfernungsauftrag nach dem Alm- und Kulturflächenschutzgesetz, wonach Neubewaldungen beim Bürgermeister anzuzeigen sind. Dieser kann aus bestimmten Gründen, wie zum Beispiel wegen Beschattung, diese Aufforstung untersagen!“

„Lösung der Vernunft suchen“
Grünen-Landesrat Rudi Anschober will den Wald nicht so leicht der Rodung freigeben: „Im konkreten Fall muss geprüft werden, ob es einen Weg gibt, bei Einhaltung der rechtlichen Vorschriften eine Lösung der Vernunft zu erreichten und die Rodung doch noch zu verhindern.“

Geldstrafe droht
Erhart hat jedenfalls Beschwerde gegen den Bescheid eingelegt. Der Fall wird wohl beim Landesverwaltungsgericht landen. Fallen die Bäume, hat der Landwirt rund 30.000 Euro in den Wind gesetzt. Dazu droht von der Bezirkshauptmannschaft eine Strafe von 5000 Euro.

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