Schulen können bereits ein Lied von überengagierten Eltern singen, die sich bei jeder Gelegenheit einmischen. Mittlerweile sind die „Helikopter-Eltern“ auch an der Uni Salzburg gelandet.
„In den letzten Jahren kommen immer mehr Eltern mit zu den Beratungsgesprächen“, sagt Elba Frank, Leiterin des ÖH-Beratungszentrums am Unipark Nonntal. In extremen Fällen ließen Mama und Papa den Nachwuchs überhaupt nicht zu Wort kommen. Mit Geschichten rückt sie aber nicht heraus. „Ich will keine Leute bloßstellen. Auch, wenn sie sich nur anonym wiedererkennen würden.“ Deshalb blitzte auch die ÖH-Zeitung ab: Die Studenten wollten eine Hitliste der absurdesten Situationen im Beratungszentrum erstellen.
Dabei zeigt Elba Frank sogar Verständnis für überbesorgte Eltern. „Absurd würde ich das nicht nennen. Das Hochschulsystem ist komplex. Es müsste weniger bürokratisch sein. Das würde vielen Eltern die Angst nehmen, dass ihre Kinder etwas falsch machen.“
Die ist nicht unberechtigt. Schließlich geht es um viel Geld. Bringen die Studenten nicht den erforderlichen Leistungsnachweis, muss etwa die Familienbeihilfe zurückgezahlt werden. Aufs Jahr sind das schnell mal rund 2000 Euro. „Weil viele Studenten arbeiten müssen, und sich nicht nur auf die Uni konzentrieren können, kommt das nicht selten vor“, erzählt Frank. Der zweite Grund für die Angst: Digitalisierung. Ohne die sei studieren heute gar nicht mehr möglich. „Das geht ja schon bei der Online-Voranmeldung los.“ Ein Akademiker, der vor 40 Jahren studiert hat, kenne sich daher genauso wenig aus wie jemand, der nie an einer Uni war – besorgte Eltern kämen aus allen Schichten.
Bei allem Verständnis: Was tun, wenn Eltern das Gespräch an sich reißen?
„Wir sagen, dass wir eine schöne Dachterrasse haben. Fragen, ob sie da nicht einen Kaffee trinken gehen wollen“, sagt Frank und lacht.
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