28.10.2019 17:47 |

Täter (84) verhaftet

Schüsse vor Moschee in Frankreich: Zwei Verletzte

Vor einer Moschee im südfranzösischen Bayonne hat am Montagnachmittag ein Mann das Feuer eröffnet und zwei Menschen schwer verletzt. Der mutmaßliche Schütze, ein 84-Jähriger (!), floh zunächst, konnte aber wenig später in seinem Haus festgenommen werden, wie die zuständige Präfektur mitteilte. Der Mann hat sich in der Vergangenheit politisch bei den Rechten engagiert.

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Der Tatverdächtige habe zunächst versucht, vor dem Eingang der Moschee in Bayonne Feuer zu legen. Dabei sei er von zwei älteren Männern überrascht worden und habe auf diese geschossen. Bei den Opfern handelt es sich um einen 74 und einen 78 Jahre alten Mann, sie kamen in ein Krankenhaus. Der mutmaßliche Schütze zündete außerdem ein Auto an und flüchtete anschließend.

Täter in seinem Wohnhaus verhaftet
Nach Angaben der Polizei wurde der Tatverdächtige in seinem Wohnhaus im wenige Kilometer entfernten Saint-Martin-de-Seignanx aufgegriffen. Französischen Medienberichten zufolge hatte er eine Gasflasche in seinem Auto. Vor der Moschee sei Brandbeschleuniger gefunden worden, es soll auch eine kleine Explosion gegeben haben, heißt es.

Mann war bis 2015 Mitglied der Front National
Zum Motiv des Täters gibt es noch keine weiteren Informationen. Der 84-Jährige war bis 2015 Mitglied der rechtsextremen Partei Front National (heute: Rassemblement National), wie ein Sprecher bestätigte. Allerdings sei er dann ausgeschlossen worden. Medienberichten zufolge hat er in der Vergangenheit bei einer Regionalwahl kandidiert. Parteichefin Marine Le Pen erklärte kurz nach der Tat auf Twitter, dass es sich um einen „unvertretbaren Akt“ handle, der den Werten der Bewegung widerspreche.

Innenminister Christophe Castaner verurteilte die Tat und sprach der muslimischen Gemeinschaft Solidarität und Unterstützung aus. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte erst am Vormittag Vertreter des Dachverbands für den muslimischen Glauben getroffen. Der Vizepräsident des Verbands, Anouar Kbibech, sprach nach der Tat von einer Zunahme bei der Schwere der Angriffe gegen Muslime.

Macron verurteilt „abscheulichen Angriff“
Macron verurteilte die Tat scharf. Es handle sich um einen „abscheulichen Angriff“, man werde Hass in Frankreich niemals tolerieren, schrieb er auf Twitter. Es würden alle Anstrengungen unternommen, um die muslimischen Landsleute zu schützen, so der Staatschef weiter.

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