Zum 60. Jubiläum

Neuer Asterix-Band: Die spinnen, die Teenager!

Medien
24.10.2019 00:01

Beim Teutates! Seit mittlerweile 60 Jahren sorgen Asterix und Obelix weltweit für Furore. Die beliebte Comic-Reihe rund um die streitbaren Gallier feiert heuer großes Jubiläum - und wir feiern natürlich mit. Rechtzeitig zu den Feierlichkeiten gibt es - nein, die Wildschweine haben wir im Wald gelassen - jetzt endlich ein neues Abenteuer. krone.at durfte den 38. Band der Asterix-Reihe, „Die Tochter des Vercingetorix“, vorab lesen und verrät, ob die gallischen Helden auch diesmal wieder den hohen Erwartungen der Millionen Fans gerecht werden. Damit noch nicht genug, zeigen wir erste Bilder aus dem Blattinneren.

(Bild: kmm)

Die weltweit beliebte Reihe rund um die streitbaren Gallier schreibt 2019 doch tatsächlich 60 Jahre Comic-Geschichte. Es ist ein unglaublicher Erfolg, den der kleine Asterix und sein bester Freund Obelix rund um den Globus für sich erkämpft haben. Da muss selbst der große Julius Caesar neidisch von seinem Thron herabblicken, aber gegen die Zaubertrank-gestärkten Gallier hat der römische Herrscher nicht den Hauch einer Chance.

380 Millionen Alben seit 1959 verkauft
Seit dem 29.10.1959 wurden 380 Millionen Alben und Übersetzungen in 111 Sprachen und Dialekten von den mittlerweile 38 Asterix-Bänden verkauft - davon mehr als 130 Millionen allein im deutschsprachigen Raum. Hinzu kommen zahlreiche Filme, der letzte Animationsfilm „Asterix - Das Geheimnis des Zaubertranks“ war im Jubiläumsjahr auf der großen Leinwand zu sehen.

Soviel steht fest: Albert Uderzo und René Goscinny, die Schöpfer der Asterix-Reihe, verdankt Frankreich jedenfalls einen seiner größten Exportschlager - und eines seiner weltweit bekanntesten Kulturgüter des letzten Jahrhunderts. Fragen sie irgendjemanden auf der Straße, von Asterix wird so gut wie jeder Mensch zumindest schon einmal gehört haben.

Was macht den anhaltenden Erfolg von Asterix aus?
Aber was macht den Erfolg des rebellischen Dorfbewohners denn nun 60 Jahre nach der Erstveröffentlichung aus? Auch das Autorenduo Jean-Yves Ferri und Didier Conrad kann sich im Gespräch mit krone.at (siehe auch Video oben) keinen Reim darauf machen, was das Geheimnis des Erfolgs von Asterix, Obelix & Co. jetzt denn wirklich ist. Dabei müssten es doch gerade die beiden Franzosen wissen, sind sie doch nicht nur die Asterix-Erben von Uderzo und Goscinny - „Die Tochter des Vercingetorix“ ist ihr viertes Gemeinschaftswerk -, sondern noch dazu beide der gleiche Jahrgang wie Asterix.

Im Asterix-Geburtsjahr 1959 auf die Welt gekommen, fühlen sich Ferri und Conrad natürlich dem Gallier ganz besonders verbunden. Beide sind mit den Geschichten aufgewachsen, Texter Ferri kann sich etwa gar nicht vorstellen, in einer Epoche zu leben, in der Asterix nicht existiert. „Vielleicht“, scherzt er, „muss aber auch irgendwas passiert sein.“ Sie hätten vielleicht zu viele Kekse, in ihrer Kindheit gab es Asterix-Kekse, gegessen. „Da muss irgendwas drin gewesen sein“, so Ferri.

Neuer Band ist eine Geschichte des Widerstands in vielen Facetten
Und was können sich Fans vom 38. Abenteuer erwarten? Die Autoren versprechen im Gespräch mit krone.at jedenfalls, dass „man etwas für sein Geld bekommt“. So sei „Die Tochter des Vercingetorix“ auch eine Rückkehr zu den Wurzeln. „Das Abenteuer erzählt auch richtig von den Galliern, von der Geschichte der Gallier“, so Ferri, der auch vom Widerstand spricht. „Der Widerstand der Gallier - angeführt von den Arvernern, die ja auch schon im ‚Schild der Arverner‘ vorkommen - gegen die Römer. Ein militärischer und politischer Widerstand wird thematisiert. Aber auch der Widerstand der Jugendlichen gegen die Erwachsenen, die Rebellion der Jugend wird thematisiert.“

Zentrale Figur, um die sich der 38. Band dreht, ist das Mädchen Adrenaline. Sie wird am Cover vorgestellt als eine in einem schwarzen anliegenden Outfit gekleidete Jugendliche, die dominierend und schnippisch zwischen Obelix und Asterix steht. Die Tochter des berühmten gallischen Häuptlings Vercingetorix ist auf der Flucht vor den Römern und versteckt sich am einzigen Ort, der ihr Schutz vor Caesars Männern bieten kann: dem Dorf der unbeugsamen Gallier.

Vercingetorix ist eine historisch verbürgte Figur, über die nur wenig bekannt ist. Der legendäre Arverner-Häuptling hatte rund um das Jahr 50 vor Christi den letzten großen Aufstand der Gallier gegen die Legionen Roms angeführt. Bei der Schlacht von Alesia in Burgund hatte er sich dem Feldherrn und Staatsmann Julius Caesar geschlagen geben müssen.

Schritt in die Moderne, ohne Tradition zu verraten
Mit der Figur der Adrenaline und ihrer Geschichte macht Asterix einen großen Schritt Richtung Moderne - ohne dabei aber die Tradition der Comic-Welt der Gallier zu verraten. Eine Gratwanderung, der sich die Autoren auch bewusst sind. „Die einzige Möglichkeit, etwas Neues einzuführen, ist eigentlich, Seiten und Themen zu behandeln, die die Erfinder von Asterix und Obelix noch nicht behandelt haben. Da sind zum Beispiel die weiblichen Figuren ideal. Es gibt einfach noch nicht viele weibliche Figuren bis jetzt“, erklärt Zeichner Conrad.

Mit Feminismus hat die Wahl eines Mädchens als zentrale Rolle weniger zu tun, hatte Ferri bereits im Vorfeld der Veröffentlichung beteuert. Dazu sei man geschichtlich zu sehr an einen zeitlichen Rahmen gebunden. Auch die von vielen Medien bereits herbeigeschriebene Ähnlichkeit der Kriegertochter mit einer gewissen Klimaaktivistin namens Greta Thunberg sei „lediglich dem Zufall geschuldet“, wie die Autoren im Gespräch mit krone.at betonen. Der Band sei quasi schon fertig gewesen, als Greta in New York vor der UNO gesprochen hat und weltweite Berühmtheit erlangte.

Wenn man aktuelle Themen aufnimmt, entstünden „halt einfach Parallelen, die der Leser herstellt“, weiß Autor Ferri. Auch beim 37. Band, „Asterix in Italien“, hatten viele Leser Anspielungen zu einem brandaktuellen Thema hineingelesen: den Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens. Das heißt aber nur, dass die Autoren anscheinend Themen finden, die in die jeweilige Zeit passen, wie sie selbst sagen.

Teenager kritisieren „exzessiven Wildschweinkonsum“ 
Das haben Ferri und Conrad mit „Die Tochter des Vercingetorix“ definitiv geschafft: Neben allen altbekannten und beliebten Figuren, Orten und Gags - die Piraten sind auch wieder mit von der Partei - kann man beim Lesen des 38. Bands umso lauter lachen, wenn plötzlich von Hinkelstein und Zaubertrank als „Stützen des Wildschweinsystems“ und „exzessiven Wildschweinkonsum“ die Rede ist. Ja sogar den Zaubertrank wagen die Jugendlichen in Frage zu stellen. Weiß man denn überhaupt, was da alles reinkommt und ob das gesund ist?

Die Teenager im Dorf, darunter auch die Söhne der ewigen Streithansln, dem Fischhändler Verleihnix und dem Schmied Automatix, sind - hier können alle Fans aufatmen - willkommene und höchst amüsante Neuzugänge in der Welt von Asterix. Obelix wiederum kann, so wie wohl auch viele Leser der älteren Generation, klarerweise nur mit Unverständnis auf die Ansagen der Pubertierenden reagieren und in bester Manier mit hochrotem Kopf trotzig ausrufen: „Was heißt das, Zaubertrank macht fett!?!“

Der 38. Band der Asterix-Reihe ist ab dem 24. Oktober im Handel und online im Egmont-Shop erhältlich.

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