Wegen Strache-Mandat

FPÖ verliert Fördergelder und Prestige-Sitzplatz

Österreich
22.10.2019 14:26

Mit dem Einzug von Philippa Strache als „wilde“ Abgeordnete ohne FPÖ-Klubzugehörigkeit in den Nationalrat verlieren die Freiheitlichen Fördermittel und einen der prestigeträchtigen Sitzplätze in der ersten Reihe. Strache selbst wird hinter den SPÖ-Mandataren in der letzten Reihe im Plenarsaal Platz nehmen.

Die FPÖ hat mit Straches Einzug jetzt nur 30 statt 31 Abgeordnete im Hohen Haus. Das bedeutet einerseits den Verlust von etwa 52.000 Euro Klubförderung pro Jahr sowie weniger Geld für den Ring Freiheitlicher Jugend, denn diese Förderung ist ebenfalls an die Abgeordnetenzahl gekoppelt. Außerdem darf ein Freiheitlicher weniger in der ersten Reihe Platz nehmen - einer dieser drei prestigeträchtigen, weil bei Fernsehübertragungen prominenten Sitzplätze wandert zur ÖVP.

Bisher insgesamt 61 „wilde“ Abgeordnete
„Abgeordnete ohne Klubzugehörigkeit“ gibt es immer wieder. Die Parlamentshomepage listet genau 61 auf, unter ihnen frühere rote Abgeordnete wie Franz Olah, Grüne wie Josef Buchner, ehemalige ÖVP-Mandatare wie Marcus Franz und Efgani Dönmez und Freiheitliche wie Walter Meischberger. Zuletzt trat Alma Zadic aus dem Klub der Liste JETZT aus und dockte für die Neuwahl bei den Grünen an.

Sie alle haben etwas gemeinsam: Sie überwarfen sich im Verlauf der Legislaturperiode mit ihrer früheren Partei und verließen den Klub somit entweder freiwillig oder wurden rausgeworfen. Strache zieht dagegen schon bei der konstituierenden Sitzung als wilde Abgeordnete ein, weil ihr die FPÖ, mit der sie in einer Presseerklärung abrechnet, die Aufnahme in ihren Parlamentsklub verweigert hat.

Ex-ORF-Generalin Lindner als „Vorreiterin“
Das ist zwar ungewöhnlich, aber nicht einmalig: Auch die frühere ORF-Generaldirektorin Monika Lindner schaffte 2013 das Kunststück, ihre (letztlich sehr kurze) Abgeordnetenkarriere gleich als „Wilde“ zu starten. Sie hatte sich nur 48 Stunden nach Bekanntgabe ihrer Kandidatur für das Team Stronach schon wieder mit der Partei überworfen. Für den Rückzug ihrer Kandidatur war es da aber schon zu spät - und so verbrachte Lindner ein knappes Monat als Unabhängige im Nationalrat, ehe sie ihr Mandat zurücklegte.

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