Nach Vilimsky-Eklat

Armin Wolf: Danksagung mit kleinem Seitenhieb

Medien
12.10.2019 16:13

Armin Wolf wurde am Freitagabend als „Europäischer Journalist des Jahres 2019“ ausgezeichnet. Der guten Kinderstube entsprechend bedankte sich der „ZiB 2“-Moderator bei den zahlreichen Gratulanten auf Twitter - doch nicht ohne einen kleinen Seitenhieb gegen FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky. Denn abgesehen von Wolfs markantem journalistischen Schaffen dürfte auch sein scharf geführtes Interview mit Vilimsky Wolf zum Preis verholfen haben.

(Bild: kmm)

Wolf hatte in dem besagten Interview Harald Vilimsky mit einem Plakat der steirischen FPÖ-Jugend konfrontiert, welches von der Machart antisemitischen Karikaturen aus der NS-Zeit ähnlich war. Vilimsky hatte daraufhin vor laufender Kamera mit dem Moderator zu debattieren begonnen und von einem „Skandal der Sonderklasse“ gesprochen. Vilimsky griff Wolf auch noch persönlich an: „Ich weiß, dass Sie in sozialen Netzwerken permanent Stimmung gegen uns machen! Sei Ihnen auch unbenommen, ich sage nur, für einen ORF-Moderator ist das nicht das Beste.“

Komitee lobt Wolfs Haltung
Das Komitee des Medienwettbewerbs „Prix Europa“ sah allerdings genau diese unerschütterliche Haltung Wolfs als Anlass, ihm den Preis zu verleihen. Der ORF-Anchorman stehe für „den Dialog mit den Mächtigen“, lasse sich „nicht einschüchtern von Drohungen und Kritik“, erklärte Cilla Benkö, Präsidentin des Prix Europa und Intendantin von Sveriges Radio, die Juryentscheidung. Er stehe für den Dialog mit dem Publikum - über Twitter erreicht er 430.000 Follower.

Auch am Samstagvormittag nach der Preisverleihung war der „ZiB 2“-Moderator wieder äußert aktiv auf Twitter, bedankte sich bei den zahlreichen Gratulanten und konnte sich dabei einen kleinen Seitenhieb in Richtung des FPÖ-Generalsekretärs nicht verkneifen: „Mit speziellem Dank an Harald Vilimsky.“ Außerdem retwettete er auch einen Kommentar der Journalistin Melisa Erkurt, die sich kritisch über die Verleihung des Literaturnobelpreises an Peter Handke äußerte.

Wolf postete am Samstag übrigens auch die Seite eins der heutigen „Krone“-Print-Ausgabe, gepaart mit dem etwas patzigen Kommentar: „Irgendwie scheint die ,Krone‘ Herrn Strache nicht mehr so zu mögen wie früher.“ Aber angesichts seines jüngsten Erfolges kann man so etwas natürlich gerne nachsehen.

Wrabetz zu neuem Präsidenten gewählt
Neben dem Preis für Armin Wolf erhielt der ORF noch weitere Auszeichnungen. So gewann das Ö1-Hörspiel „Höllenkinder“ in der Kategorie „Radio Fiction“, teilte das öffentlich-rechtliche Medienunternehmen am Samstag mit. In der Kategorie „Television Fiction“ erreichte zudem das historische ORF-2-Drama „Das Wunder von Wörgl“ einen zweiten Platz. Insgesamt waren sieben ORF-Produktionen für Preise in den verschiedenen Kategorien nominiert. Generaldirektor Alexander Wrabetz wurde außerdem zum Präsidenten des „Prix Europa“ gewählt.

Der „Prix Europa“ ist ein seit 1987 bestehender Wettbewerb, bei dem jedes Jahr Medienschaffende des gesamten Kontinents die besten europäischen Fernseh-, Radio- und Digital-Media-Produktionen des Jahres auszeichnen. Er wurde vom Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission ins Leben gerufen.

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