Belastend ist auch das Sündenkonto des mutmaßlichen Bankräubers: Schon als Zehnjähriger hatte er sich illegal jene Pistole beschafft, mit der er als 29-Jähriger mehrere Einbrüche verübte und als 32-Jähriger einen Geldtransport in Peilstein überfiel.
Bewegte Vergangenheit
Der bewaffnete Maskenmann stoppte 1996 mit einem gestohlenen Cabrio das Postauto, bedrohte zwei geschockte Geldboten und entkam mit 2,7 Millionen Schilling Pensionsgeldern. In einem Steinbruch riss er den 30-Kilo-Tresor aus dem Postwagen und schleppte ihn drei Kilometer durch den Wald und die Große Mühl. Dabei zog sich der Räuber Verletzungen zu, die ihn tags darauf verrieten.
Er wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, war nach sieben Jahren wieder frei – und gleich wieder straffällig: Er bedrohte seine Frau, die ihm für den Raub ein Alibi gegeben hatte.
Nun steht der Mann im Verdacht, zweimal eine Bank beraubt zu haben. Tatsache ist, dass die beiden Überfälle auf dieselbe Kassierin (23) der Raiba-Filiale in der Linzer Herrenstraße von einem etwa 40- bis 50-jährigen Maskenmann verübt worden sind, der jedes Mal mit rund 10.000 Euro Beute entkommen ist.
Beute und DNA gefunden
Tatsache ist auch, dass drei Tage vor dem zweiten Raub der Staatsanwalt den Verdächtigen wegen der DNA-Spur vom ersten Coup festnehmen lassen wollte, doch das Landesgericht einen Haftbefehl ablehnte: Der Gen-Code auf dem Fahrrad sei zwar ein Hinweis, aber kein Beweis.
Deshalb schnappte die Polizei am Freitag in Eigenregie den Tatverdächtigen, als er hundert Minuten nach dem Überfall zum Tatort kam: In Badeschlapfen und rotem T-Shirt. Gefunden wurde bei den anschließenden Ermittlungen die Beute: "Damit liegen Beweise am Tisch", meint ein Ermittler.
von Richard Schmitt, "OÖ Krone" und ooe.krone.at
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