Bleistaub-Gefahr
Notre Dame: „Gründliche Reinigung“ aller Schulen
Drei Monate nach dem Brand von Notre-Dame haben die Pariser Behörden eine „gründliche Reinigung“ aller Schulen in der Nähe der berühmten Kathedrale angeordnet. Gleichzeitig versuchte aber die zuständige Gesundheitsbehörde zu berhuigen. Bisherige Proben hätten keine alarmierenden Bleikonzentrationen gezeigt. Es handle sich lediglich um eine „Vorsichtsmaßnahme“, um das Bleistaubrisiko „minimal“ zu halten, erklärte der Pariser Gesundheitsvertreter Arnaud Gauthier am Donnerstag in einer Pressekonferenz.
Das französische Enthüllungsportal „Mediapart“ hatte zuvor berichtet, dass in Schulen und Krippen in der Umgebung von Notre Dame gefährlich hohe Bleistaubkonzentrationen gemessen worden seien. Bei einer privaten Volksschule hätte sie den Grenzwert um das Zehnfache überschritten. Demnach hatten die Behörden bis Mai gewartet, um Proben in den zehn Schulen und Krippen im Umkreis von 500 Metern zu nehmen.
Bereits nach dem Brand sorgfältige Dekontaminierung gefordert
Beim Brand am 15. April waren das Dach und der Spitzturm der gotischen Kathedrale zerstört worden. Mindestens 300 Tonnen hochgiftiges Blei, die dort verbaut worden waren, schmolzen in der Hitze. Umweltschutzgruppen warnten schon damals, dass das Blei ein Risiko für die Gesundheit der Anrainer und insbesondere für Kinder darstelle und forderten eine sorgfältige Dekontaminierung der Kathedrale und ihrer Umgebung.
Im Juni riefen die Behörden Kinder und Schwangere aus der Nachbarschaft der Kathedrale auf, die Bleikonzentration in ihrem Blut kontrollieren zu lassen. Blei im Körper kann zu neurologischen Schäden und Nierenproblemen führen, insbesondere bei Kindern.
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