15.07.2019 06:03 |

Düstere Szenarien

Der Klimawandel bedroht die steirischen Almen

Gerade jetzt, in der Hochsaison der Wanderer, sind sie besonders gefragt: 1630 prächtige Almen verschönern 40.000 Hektar der Steiermark. Aber sie geraten vor allem durch den Klimawandel immer mehr unter Druck: Die Weidezeiten und Baumgrenzen verschieben sich, immer heftigere Unwetter gefährden die Tiere.

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Heuer haben sich die Wetterextreme besonders bemerkbar gemacht, weiß Anton Hafellner, Obmann des Almwirtschaftsvereins: „Der Schnee hat sich so lange gehalten, dass sich der Auftrieb in höhere Gefilde um bis zu vier Wochen nach hinten verschoben hat.“

Ein Problem in den Vorjahren: „Der Winter geht, ohne richtigen Frühling, so schnell in den Frühsommer über, dass die Futterqualität nicht mehr stimmt. Das Gras schiebt rasant an, bietet aber dann nicht nachhaltig Nährstoffe für die Tiere.“

Viele Sorgen, die durch die immer heftigeren Unwetter noch verstärkt werden. „Wir beobachten, dass die Gewitter teils öfter, aber auf jeden Fall viel heftiger kommen.“ Das bedeutet ein höheres Risiko für Weidetiere, vom Blitz erschlagen zu werden (einer tötete heuer 13 unter einem Baum Schutz suchende Rinder) oder in Panik auf der Flucht abzustürzen.

Waldgrenze wandert nach oben
Und: „Der Wald treibt die Alm zurück“, erklärt Hafellner. Die Saat der Bäume finde einfach immer bessere Bedingungen und breite sich nach oben hin aus. „Ein Ansteigen der Temperaturen in Folge des Klimawandels um nur ein Grad würde bedeuten, dass die Waldgrenze um 180 Meter nach oben wandert und damit große Almflächen einnimmt“, rechnet auch Steiermark Agrarlandesrat Hans Seitinger vor.

Hafellner malt ein düsteres Szenario: „Man bedenke, dass es dann unser typisches Landschaftsbild innerhalb kürzester Zeit so nicht mehr geben würde. Das wäre für uns alle ein Problem.“

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