"Honig hat in Japan ein sehr gutes Image, das ganze Land schwimmt derzeit auf einer Biowelle", weiß die Imkerin vom Pumpenhof in Breitenbach. 20 bis 30 Bienenvölker liefern jeweils bis zu 35 Kilo Honig pro Jahr. Durch den Exporttag der Tiroler Wirtschaftskammer und Ernst Laschan (Außenhandelsdelegierter in Tokio) eröffneten sich plötzlich neue Chancen: Die Tirolerin war rund um den Staatsbesuch von Bundespräsident Heinz Fischer Teil einer Delegation von österreichischen Lebensmittelerzeugern in Tokio. "Mein Stand wurde förmlich gestürmt, ich hatte stundenlang kaum Zeit für einen Kaffee", erinnert sich Rosi Fellner.
Ihr Vorteil: Durch die vorhergehende Beschäftigung mit Japan weiß sie einigermaßen, wie die Menschen dort ticken. In den Tagen darauf folgten weitere Treffen mit Importeuren, die sich für den Tiroler Bio-Honig interessierten. "Einer wollte 800.000 Packungen bestellen – für mich natürlich völlig unmöglich. Aber ich will nicht auf Kosten der Qualität meine Honig-Produktion extrem ausdehnen", sagt die sechsfache Mutter.
Inzwischen liefert sie etwa 20 Prozent ihrer Jahresproduktion via Flughafen München nach Japan. Weiter Erzeugnisse vom eigenen Hof (z. B. Kosmetik auf Honigbasis) könnten folgen. "Aber die Qualitätskriterien und Einfuhrbestimmungen sind extrem streng", bleibt die Breitenbacherin realistisch.
Generell bietet der Honig-Markt in Japan derzeit Top-Chancen: Der größte dortige Produzent vertrieb mit dem Import von verseuchtem China-Honig die kritischen Kunden. In diese Lücke gilt es zu stoßen...
von Andreas Moser, Tiroler Krone
Bild: Durch die wachsenden Beziehungen nach Fernost besuchen auch japanische Schüler die Bio-Imkerei von Rosi Fellner (2. von rechts).
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