Die Vorgeschichte: Der Salzburger Gemeinderat beauftragte die Salzburger Immobiliengesellschaft (SIG), ein Konzept und eine Kostenaufstellung für die thermische Sanierung sowie für den Einbau neuer Fenster, Lifte und Balkone bei den Häusern in der Strubergassensiedlung zu erstellen. Unter Berücksichtigung der Pläne am Stadtwerkeareal, das ja gleich daneben liegt. Das Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SIR) hat deshalb beim deutschen Architekten Dr. Burkhard Schulze Darup in Nürnberg eine solche Studie in Auftrag gegeben.
Wirbel um Konzept
Genau diese Expertise sorgt jetzt für Aufregung: Denn darin soll unter anderem von einer "sanften Nachverdichtung" die Rede sein. Konkret, dass die Siedlung von 482 auf 553 Wohnungen "wächst". Vier Wohnblöcke sollen abgerissen und neu gebaut, die anderen saniert und erhöht werden.
Baustadträtin Claudia Schmidt beruhigt: "Es gibt noch keinen Entwurf, die Studie wird erst am 19. April den Regierungsmitgliedern präsentiert! Kein Bewohner braucht sich trotz aller Panikmache Sorgen machen, dass er auf die Straße gesetzt wird."
Mieter verunsichert
Dennoch ist das Unbehagen unter den Bewohnern spürbar. Peter Schindler, der seit 19 Jahren in der Siedlung lebt: "Ich halte von den Abrissplänen gar nichts. Für alte Menschen ist das eine enorme Belastung." Anrainerin Josefine Certner fragt: "Wer kann sich dann die höheren Mieten leisten?" Am 8. April gibt es deshalb im Pfarrsaal Lehen (18.00 Uhr) eine Mieterversammlung.
Bürgermeister poltert
"Abrisspläne? Nicht mit mir", poltert hingegen Bürgermeister Heinz Schaden. Stadt-Vize Martin Panosch, ressortverantwortlich für die Kommunale Liegenschaftsverwaltung KGL, die als Tochter der GSWB für alle städtischen Wohnungen zuständig ist: "Abriss, Neuerrichtung und Nachverdichtung sollen durch den Abverkauf von Eigentum an einen Wohnbauträger finanziert werden. Ein Drittel der städtischen Wohnungen würden so auf einen Schlag abverkauft…"
von Max Grill, Kronen Zeitung
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