Kein Sprach-Wirrwarr

Steirische App übersetzt Texte in leichtes Deutsch

Steiermark
05.05.2019 14:00

Eine steirische Handy-App schafft Abhilfe im Informationsdschungel. Sie übersetzt komplizierte, schwer verständliche Texte in verschiedene, einfachere Sprachstufen. Verwirrende oder unklare Informationen sollen so für jeden zugänglich und klar verständlich sein.

Ewig lange Verträge, komplizierte Bescheide von der Behörde oder einfach zu viel unnötige Informationen: All das erschwert uns das sinnerfassende Lesen, man vergisst oder versteht die Aussage hinter dem Text nicht. Im heutigen Informationsdschungel braucht es mehr denn je eine barrierefreie Kommunikation. Das heißt: einfache Wörter, kurze Sätze und das Wichtigste auf den Punkt gebracht.

Eine steirische Handy-App macht diese vereinfachte Art der Kommunikation nun möglich. „capito“ (italienisch für „ich habe verstanden“) heißt sie und schafft eine leichte Sprache. „Viele Behörden schreiben nicht so, dass es die Menschen verstehen“, erklärt Klaus Candussi, Geschäftsführer der Entwicklungsfirma „atempo“.

Verschiedene Sprachstufen am Handy
Mehr und mehr Texte seien in einer Sprache verfasst, die von immer weniger Menschen verstanden werden. Die capito-App stellt Übersetzungen in verschiedenen Sprachniveaus zur Verfügung. Für Gehörlose gibt es zusätzlich Videos in Gebärdensprache, Sehbehinderte und blinde Menschen können den Text vergrößern oder sich vorlesen lassen. Unternehmen, Organisationen und Behörden können Texte zielgruppengerecht aufbereiten lassen.

So geht‘s
Geschäftsführerin und Entwicklerin Walburga Fröhlich: „Die Nutzer entscheiden selbst, wie komplex der Text sein darf.“ Die Benutzer müssen also lediglich den QR-Code (Strichcode) auf dem Original-Dokument mit ihrem Smartphone einscannen und können ihre Übersetzung auswählen. Die App ist kostenlos zum Download verfügbar.

Übersetzen wird digitalisiert
In den ächsten Jahren soll noch einiges mit der steirischen App passieren. Zum einen plant man mehr und mehr Texte zu übersetzen, momentan passiert das sozusagen noch händisch. „Im Moment übersetzen wir fast alles noch in Kopfarbeit“, sagt Candussi.

Um diese Arbeit zu erleichtern, arbeite man daran, künstliche Intelligenz für das Dolmetschen zu verwenden. Mittlerweile gebe es sehr zuverlässige Sprachsysteme. „Im Moment beginnen wir erst mit dem automatisierten Übersetzen“, sagt Candussi. Die ersten Versuche und Tests sollen aber noch in diesem Jahr starten.

Marco Steurer
Marco Steurer
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