56 FSME-Opfer in OÖ

Impfreferentin: „Ausbaden müssen es die Kinder“

Oberösterreich
06.04.2019 08:00

Im Vorjahr sind 154 Menschen bundesweit an der durch Zeckenbisse übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkrankt, fünf davon gestorben. Ein Drittel der Fälle waren Oberösterreicher. Ärztekammer-Impfreferentin Ulrike Waltl warnt Eltern, die Impfgegner sind: „Ausbaden müssen es die Kinder!“

„OÖ Krone“:Laut Schätzungen verfügen nur etwa zwei Drittel der Erwachsenen in Österreich über einen ausreichenden Zecken-Impfschutz und gar nur 40 Prozent der Kleinkinder sind geimpft, obwohl sich diese am meisten im Grünen aufhalten. Das sind ja alarmierende Zahlen.

Ulrike Waltl: Oft wiegen sich Eltern in falscher Sicherheit, weil sie denken, ihrem Kind kann eh nichts passieren, weil es noch so klein ist. Leider waren unter den betroffenen Patienten der vergangenen Jahre auch einige Kinder unter sechs Jahren, die eine schwere Erkrankung hatten.

„OÖ Krone“: Was sind die Symptome?

Ulrike Waltl: Massive Kopfschmerzen, schwere Bewusstseinseinschränkungen, Lähmungserscheinungen an Armen und Beinen sowie Sprach- und Atemstörungen. Es ist schrecklich, wenn man als Arzt bei so einem Kind steht und genau weiß, dass es einen einfachen, vorbeugenden immunologischen Schutz gegeben hätte.

„OÖ Krone“: Sie haben kein großes Verständnis für Impfgegner?

Ulrike Waltl: Man muss natürlich die Bedenken der Eltern ernst nehmen. Aber die Leute wissen oft nicht, dass es gegen FSME nur die Impfung gibt, die eine massive Risikominimierung bedeutet. Aber ist jemand erst damit infiziert, so gibt es kein Medikament, wo man nach zwei Tagen wieder fit ist. Sondern man muss diese schwere Erkrankung durchmachen. Mit allen Folgen bis hin zu lebenslangen Behinderungen.

„OÖ Krone“: Viele lassen sich zwar einmal gegen FSME impfen, vergessen aber die Auffrischung.

Ulrike Waltl: Leider. Diese sollte alle fünf Jahre gemacht werden. Sie wird aber leider oft vergessen oder schlichtweg als nicht so wichtig erachtet. Wer über vollen Impfschutz verfügt, ist zu 99 Prozent geschützt.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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