In Graz klappt es

„Wir wollen die mobile Eingreiftruppe zurück“

Salzburg
07.03.2019 08:45
Eine schnelle Eingreiftruppe der Polizei, flexibel und rasch vor Ort? Gibt es, aber nur in Graz und Linz, wo man wie beim früheren „Mobilen Einsatzkommando“ agiert. In Salzburg startete man einen ähnlichen Versuch, der jedoch 2015 von der Polizeispitze abgedreht wurde: Das Ministerium sagt: Das wäre schon sinnvoll.

Unter dem etwas sperrigen Begriff „Bezirksschwerpunktdienst“ (BSD) wollte man in Salzburg bereits im November 2014 einen effektiveren Streifen- und Überwachungsdienst in der Stadt Salzburg installieren. Die Idee dazu kam vom Stadtpolizei-Kommandanten Manfred Lindenthaler. Zwölf Polizisten mit fünf Kfz, allesamt erfahrene Beamte, Einsatztrainer und Beamte der Einsatzeinheit standen so den Stadt-Inspektionen zusätzlich und auf Abruf rasch zur Verfügung.

FSG-Gewerkschafter Walter Deisenberger: „Der Probebetrieb dauerte allerdings nur zwei Monate, es zeigte sich schon damals, dass ein solcher Dienst absolut notwendig war, die Außenpräsenz konnte deutlich gesteigert werden.“

Die Landespolizeidirektion jedoch machte dem BSD rasch ein Ende. Dem Vernehmen nach, weil die Idee nicht von der Polizeispitze, sondern von einem Bezirkskommandanten kam. Dieser sollte, so berichten die Polizisten, über keine frei verfügbare Truppe unter einem eigenen Kommando verfügen.

Die zwei Vorzeigestädte

Unterdessen funktionieren die „Sektor Graz“ und „Sektor Linz“ bestens: Die Einheiten werden bei erhöhtem Gefährdungsgrad angefordert, stehen in keiner Konkurrenz zur „Cobra“, die nur bei extremen Bedrohungen ausrückt.

Ende 2018 verlautete aus dem Innenministerium: Wenn es die Personallage zulässt, sollten die Bundesländer diese so genannte Bereitschaftseinheiten einführen. FSG-Gewerkschafter Deisenberger: „Das wäre auch in Salzburg sinnvoll, aber nur mit zusätzlichem Personal, das nicht aus dem Regeldienst abgezogen wird. Das haben wir hier nicht.“

Chefs sind nicht mehr da

Unterdessen ist nicht nur die Personalabteilung der Polizei ohne Chef, auch das Landeskriminalamt: Der frühere Chef Albert Struber ist noch im Pensionierungsverfahren, Stellvertreter Karl Heinz Pracher seit Ende Februar in Pension. Logischer Nachfolger wäre der hoch qualifizierte Oberstleutnant Christian Voggenberger. Doch der LPD-Chef favorisiert Gottfried Dürlinger aus Viehhofen, gelernter Tischler wie Franz Ruf.

Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Salzburg



Kostenlose Spiele