Chaos geht weiter

Karfreitag: Beamte dürfen noch hoffen

Österreich
04.03.2019 15:53

Eigentlich war die Ansage der Regierung klar: Am Karfreitag wird nur noch frei haben, wer sich einen Urlaubstag nimmt. Davon ausgenommen könnten allerdings die Beamten sein, Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) prüft dies gerade. Mehrere Städte geben ihren Mitarbeitern heuer frei.

Eine Lösung, die für Gleichheit sorgen hätte sollen, scheint nun erst wieder Ungleiches zu provozieren: Die türkis-blaue Streichung des freien Karfreitags der Evangelischen wird nämlich nicht für alle Beamten gelten.

Das ÖVP-regierte Mödling etwa schenkt wie das grüne Innsbruck allen evangelischen Mitarbeitern einen freien Tag. Noch besser haben es die Burgenländer: Sämtliche Landesbeamte haben frei - egal, ob sie Protestanten, Katholiken oder Hindus sind. Während Tiroler und Kärntner Beamte am Karfreitag normal arbeiten müssen, bekommen ihre steirischen Kollegen vermutlich einen halben Feiertag.

Im Parlament wird derzeit geprüft, ob der heurige Karfreitag ein normaler Arbeitstag sein soll. Bisher war er es nicht. Im Ressort des für Beamten zuständigen Vizekanzlers Strache wird überhaupt gerade geprüft, ob für Staatsdiener heuer nicht zumindest der halbe Karfreitag frei ist.

Bischof Bünker: „Öffentliches Versprechen wurde gebrochen“
Der Protest gegen die Streichung ebbt jedenfalls noch lange nicht ab. Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker etwa ging in einem Brief an die Pfarrgemeinden mit der Karfreitags-Regelung der Regierung härter ins Gericht, als er es in seiner ersten Reaktion getan hatte. Es wurde „einseitig den Interessen der Wirtschaft gefolgt - und ein öffentliches Versprechen gebrochen“, schreibt er darin. Gegenüber allen Beteuerungen sei den Evangelischen der Karfreitag als Feiertag genommen worden.

Auch weitere Proteste formieren sich: So wollen die Evangelische, Katholiken und Altkatholiken den politischen Aschermittwoch der ÖVP in der Klagenfurter Messehalle für eine Demonstration nutzen. Gemeinsamen riefen die Kirchen zu einem „Schweigemarsch“ auf, in der Messehalle will man Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) dann eine Erklärung übergeben.

Kronen Zeitung

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