Alterspsychiatrie

Nach Misshandlungen: LKH legt großes Konzept vor

Steiermark
12.02.2019 06:00

Für blankes Entsetzen haben 2018 Vorfälle in der Alterspsychiatrie gesorgt: Ältere, hilflose Menschen wurden von einigen Pflegern misshandelt. Jetzt steht das große Konzept, das mit seine 37 Punkten die Würde des Patienten über alles stellen soll.

Die Vorwürfe waren hart - die Verantwortlichen haben aber dementsprechend rigorose Konsequenzen gezogen. Unter Altbürgermeister Alfred Stingl hat eine Ethikkommission die Situation erhoben und daraus Änderungsforderungen abgeleitet. Jetzt ist ein Konzept da, das sich auf 37 Hauptpunkte konzentriert.

„Ein Drittel davon konnte bereits umgesetzt werden“, sagt Eveline Brandstätter, die seit Anfang Jänner Pflegedirektorin für das LKH Graz II ist. „Ein Großteil ist in Arbeit, mit zwei Punkten müssen wir erst anfangen.“

Die wesentlichen Änderungen im Überblick:

  • Die Alterspsychiatrie untersteht seit 1.1.2019 einer neuen Pflegeleitung.
  • In der Stationsleitung gab es einen Führungswechsel.
  • Die Abteilung wurde personell aufgestockt, ein dritter Nachtdienst für den geschützten Bereich der Alterspsychiatrie eingesetzt.
  • Es gibt jetzt eine „strukturierte Angehörigenbetreuung, das heißt, dass die Familie zu fixen Zeiten unbürokratisch Gespräche mit Ärzten oder Pflegeleitung führen kann“. 
  • Neue Mitarbeiter werden rekrutiert, „diese mittels Teamarbeit und Auswahlverfahren ausgesucht“. 
  • De-Eskalationsmanagement wird betrieben Fortbildung wird forciert, auch auf Inkontinenz oder richtige Ernährung ausgedehnt. Ein Wertekatalog wird/wurde aufgestellt.

„Alle 37 Punkte sollen innerhalb des nächsten halben Jahres umgesetzt werden“, sagt Brandstätter. „Zudem sind zweimal im Jahr Evaluierungen geplant.“

Sitzwache wird eingeführt
Die Fixierung von Patienten würde im Einzelfall „als letztes Mittel der Wahl“ weiter angewendet, allerdings mit einer „Sitzwache, das heißt, dass eine Pflegeperson daneben bleibt und darauf Acht gibt, dass dem Patienten nichts passiert“.

Sie betont: „Die Würde des Patienten wird über alles gestellt, und alle Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, dass diese gewahrt ist.“

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