„Beschäftigungsbox“

Aufregung um „Malen nach Zahlen“ für Häftlinge

Die kuriose „Beschäftigungsbox“: Malen nach Zahlen, Sudoko und Lego für schwere Jungs.

(Bild: z.V.g.)

In steirischen Strafanstalten gibt es eine kuriose Beschäftigungstherapie für Häftlinge: eine Box mit „Malen nach Zahlen“, einem Modellbausatz, einem Puzzle usw. Die FPÖ ist empört.

Da will uns wohl jemand vera..., das können nur Fake News sein! Das, geschätzte Leser, waren die ersten Gedanken bei der Recherche nachfolgender Geschichte. Unter hochoffiziellem Briefkopf des Justizministeriums (Generaldirektion) wurden da Gefängnisse angewiesen, eine „Beschäftigungsbox“ unter die Insassen (Häftlinge) zu bringen. Damit all jene, die ohne Beschäftigung einsitzen, ein bissl was zu tun haben. So weit, so gut. 

Man glaubt an enien Scherz
Aber jetzt kommt’s: Der Inhalt dieser Box ist so kurios, dass man zuerst an einen Scherz glaubt: „Malen nach Zahlen“ samt erforderlichen Farben, ein Modellbausatz (Schiff) plus Kleber, Buch „Kreatives Ausmalen“ samt Farbstiften, ein Bildwörterbuch in der jeweiligen Sprache der Delinquenten, Puzzle (300 Teile), Sudoku und Lego vervollständigen die absurde Schachtel.

(Bild: Jürgen Radspieler)

Beamte - etwa in der Justizanstalt Jakomini - schütteln nur noch den Kopf, pendeln zwischen Fassungsloskeit und Zorn: „Nach Klangschalen-Therapien jetzt auch noch Basteln für Terroristen, das kann’s doch nicht sein!“

„An Lächerlichkeit nicht zu übertreffen“
Mehr als deutlich in der Sprache dann FP-Klubchef Stefan Hermann, dem die Infos über die kuriose Box zugespielt worden sind: „Diese Aktion des Justizministeriums ist an Absurdität und Lächerlichkeit nicht mehr zu übertreffen. Schwerverbrecher mit ,Malen nach Zahlen‘ besänftigen zu wollen, ist glatter Unfug.“

Stefan Hermann (FPÖ)

(Bild: Jauschowetz Christian)

Und der blaue Mandatar zieht weiter vom Leder. „Diese Beschäftigungbox gehört ungeöffnet zurück nach Wien geschickt. In heimischen Justizanstalten sitzen Terroristen, Mörder, Vergewaltiger, da braucht es konsequenten Strafvollzug und keine kindischen Unterhaltungsspielchen!“ Dem Ideengeber für die Box gibt Hermann noch einen Rat mit: „Dringend zum Arzt.“